Das japanische Parlament hat die Einsetzung einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung des schweren Reaktorunglücks von Fukushima beschlossen. Gemäss einem am Freitag durch den Senat endgültig verabschiedeten Gesetz soll eine Gruppe von 20 Parlamentariern zehn externe Spezialisten für das Komitee benennen.
Dieses soll unabhängig von einer zweiten Regierungskommission klären, wie es im März in Fukushima zur schwersten Atomkatastrophe seit derjenigen im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl im Jahr 1986 kommen konnte. Das japanische Unterhaus hatte dem Gesetz bereits am Donnerstag zugestimmt.
Bildung der Kommission im Oktober
Mit der Bildung der Expertenkommission wird im Oktober gerechnet.
Das Desaster verhindern: Luftaufnahme des zerstörten Reaktors nach dem Tsunami. /


Sie soll dem Parlament innerhalb von sechs Monaten einen Bericht vorlegen sowie Massnahmen vorschlagen, wie ein derartiges Desaster künftig verhindert werden kann.
Die Experten sind berechtigt, Dokumente bei örtlichen Behörden und Unternehmen einzuholen. Auch können sie Parlamentsabgeordnete und Verantwortliche der Energieunternehmen befragen.
Am 11. März hatten ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein Tsunami das Atomkraftwerk Fukushima schwer beschädigt. In der Folge kam es zu mehreren Kernschmelzen. Rund 20'000 Menschen starben durch die Naturkatastrophe oder wurden als vermisst gemeldet.