Erstmals sei auch eine Blockade am umstrittenen Grenzübergang Jarinje aus Richtung Serbien errichtet worden. Damit sei der von der internationalen Schutztruppe KFOR und der EU-Rechtsstaatsmission (EULEX) kontrollierte Grenzposten von der Aussenwelt abgeschnitten.
Die fast nur noch von Albanern bewohnte frühere serbische Provinz ist seit dreieinhalb Jahren unabhängig. Belgrad will das Kosovo aber wieder in seinen Staatsverband eingliedern.
Im Norden des Landes, wo rund 50000 Serben die Mehrheit bilden, hatte die Kosovo-Regierung bisher keinen Einfluss. Die Serben haben in den letzten zwei Wochen mit mehr als einem Dutzend Strassenblockaden den Verkehr im Nordkosovo lahmgelegt.
Sie wollen damit den Abzug von Zöllnern und Grenzpolizisten der Kosovo-Regierung an den beiden umstrittenen Grenzübergängen Jarinje und Brnjak erzwingen, die bisher von Serben gehalten wurden.
Die Serben haben in den letzten zwei Wochen öfters mit Strassenblockaden den Verkehr im Nordkosovo lahmgelegt. /

Vermittlung geplant
In der kommenden Woche kommt EU-Vermittler Robert Cooper in beide Hauptstädte, um den unterbrochenen Dialog zwischen Albanern und Serben wieder in Gang zu bringen. Die EU-Kommission will am 12. Oktober mitteilen, ob das Land EU-Beitrittskandidat werden kann. Allerdings pocht die EU auf einer Lösung des Konflikt.
Im Dorf Zerze im Westen des Kosovo wurde am Samstag ein Serbe von Bewaffneten getötet. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wurde beim Zwischenfall zudem der Sohn des Mannes verletzt. Über die Motive sei bisher nichts bekannt. Den Angaben zufolge wurden darauf im Dorf mehrere Häuser albanischstämmiger Kosovaren durchsucht, festgenommen wurde aber niemand.