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Ärzte wollen Daten in Notfallstationen erhebenBern - Die Notfallärzte schlagen vor, in Notfallstationen von Spitälern Daten zu erheben. Dadurch sollen beispielsweise neue Bedrohungen schneller erkannt werden.bg / Quelle: sda / Donnerstag, 6. Oktober 2011 / 18:11 h
Obwohl die Notfallstationen in den letzten Jahren immer stärker genutzt worden seien, lägen in der Schweiz praktisch keine Daten zu deren Tätigkeit vor. Dies schreibt die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) in der aktuellen Ausgabe des Fachorgans «Schweizerische Ärztezeitung». Sie schlägt deshalb vor, ein standardisiertes Datenerhebungssystem einzuführen.
Die landesweit rund 120 bis 130 Notfallstationen verzeichneten 2006 im Mittel 9000 Konsultationen. Diese Zahl reiche nicht aus, um verlässliche Analysen zu Ereignissen durchzuführen, die nur selten vorkommen. Durch die Zusammenlegung der Daten von mehreren Notfallzentren hingegen soll es möglich sein, «ein eigentliches 'Observatorium' für die Bevölkerungsgesundheit einzurichten», heisst es in der Ärztezeitung.
Warnung vor den Hitzetoten Mit diesem Sentinella-Netzwerk lasse sich künftig beispielsweise untersuchen, ob neue Bedrohungen infektiöser, klimatischer oder toxikologischer Art auftreten. So habe der Hitzesommer 2003 gezeigt, dass es hilfreich gewesen wäre, wenn die Notfallzentren in der Lage gewesen wären, die Behörden auf die sich abzeichnende Zunahme an Todesfällen hinzuweisen.Die Ärzte wollen die Daten von mehreren Notfallstationen zusammenlegen. /
Ein anderes Beispiel: 2002 und 2003 haben sich sechs Patienten mit Lungenproblemen an die Notaufnahme des Lausanner Universitätsspitals gewendet. Alle hatten einen neu in der Schweiz eingeführten Imprägnierungsspray verwendet. Erst die Meldung aller Fälle an eine nationale Institution wie das Tox-Zentrum habe es ermöglicht, das Ausmass des Problems zu erkennen - es gab insgesamt über 100 Fälle - und die Behörden zu alarmieren. Der Spray sei schliesslich vom Markt genommen worden. Daten anonymisieren Darüber hinaus soll ein Datenerhebungssystem auch dazu dienen, intern die Qualität zu sichern und Forschungsprojekte zu fördern. Die Schweizer Notfallstationen werden rund 1,5 Millionen Mal pro Jahr von Patienten konsultiert. Die erhobenen Daten sollen ihrem Modell zufolge anonymisiert werden. Mittelfristig sei jedoch anzustreben, die anonymisierten Daten an eine zentrale Datenbank weiterzuleiten.
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