Die Experten wollen Bauernhöfe, Schulen und Regierungsgebäude in der Präfektur Fukushima im Nordosten von Japan besuchen. Die Gegend war am 11. März von einem Erdbeben und Tsunami getroffen worden. Es ist die zweite grosse Mission der IAEA in Japan seit Beginn der Atomkrise vor sieben Monaten.
Die Naturkatastrophe kostete knapp 20'000 Menschen das Leben und verursachte im Atomkraftwerk Fukushima Eins schwere Schäden.
Nach der Katastrophe: Die Polizei sucht Vermisste am 15. April 2011. /


Noch immer können Zehntausende Menschen wegen des Austritts von Radioaktivität nicht in ihre Häuser zurückkehren.
Ausserhalb der Sperrzone im Umkreis von 20 Kilometern rund um den Reaktor wurde kürzlich die Alarmbereitschaft aufgehoben, nach der sich die Bewohner jederzeit für eine Evakuierung bereithalten sollten. Damit sollte den Bewohnern offenbar versichert werden, dass sie in ihre Häuser zurückkehren können.
Arbeiten sollen bis März 2014 dauern
Im Zuge der Dekontaminationsarbeiten wurden öffentliche Gebäude in der Region gereinigt und die oberen Erdschichten in Parks und Schulhöfen abgetragen. Die Planung der Arbeiten gilt als kompliziert, da einige Gebiete in der unmittelbaren Umgebung des Atomkraftwerks von der Strahlung weitgehend verschont wurden, während andere Region sehr stark verstrahlt worden sind.
Nach einem Bericht der Zeitung «Asahi» rechnet die japanische Regierung damit, dass die Dekontaminierung der Gebiete ausserhalb der Sperrzone bis März 2014 dauern wird.
Medizinische Untersuchung
Ebenfalls am Sonntag begannen Ärzte mit der medizinischen Untersuchung von Kindern und Jugendlichen in der Region. Rund 360'000 Anwohner, die zum Zeitpunkt der Natur- und Atomkatastrophe unter 18 Jahren alt waren, sollen auf Unregelmässigkeiten in der Schilddrüse untersucht werden.
Am Sonntag wurden die ersten 100 Kinder überprüft. Schilddrüsen junger Menschen sind wesentlich anfälliger für Krebs als die Organe Erwachsener, wenn sie Strahlung ausgesetzt sind.