Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International begrüsste die Entscheidung, nannte sie aber völlig unzureichend. «Alle politischen Gefangenen müssen sofort und bedingungslos freikommen», forderte die Menschenrechtsorganisation.
Die Regierung hatte «zum Wohle der Nation» die Freilassung von zusammen 6359 Häftlingen angekündigt, «die keine Gefahr für die Stabilität des Landes darstellen». Wie viele politische Gefangene insgesamt darunter sind, war nicht bekannt.
Bei früheren Amnestien des Militärregimes durften nur wenige inhaftierte Dissidenten die Gefängnisse verlassen.
Die Regierung in Burma will über 6000 Gefangene freilassen. /


Die Freilassung aller politischen Gefangenen in Burma ist eine langjährige Forderung der Opposition und der internationalen Gemeinschaft und eine wichtige Voraussetzung für eine Aufhebung von Sanktionen.
Suu Kyi ist Dialogpartner
Nach einem Treffen zwischen Präsident Thein Sein und de-facto Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi im August gibt es aber vorsichtigen Optimismus, dass es die seit April amtierende Regierung dieses Mal mit Reformen ernst meint. Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi war im November 2010 nach jahrelangem Hausarrest freigekommen.
Unter den am Mittwoch Freigelassenen war der frühere Studentenführer Aung Kyaw Soe, der in Rangun in einer Todeszelle sass. «Ich begrüsse diese Amnestie, bin aber für jene traurig, die noch in Haft sind», sagte der 44-Jährige.
Kabarettist Zarganar sagte auf die Frage von Reportern, wie er sich fühle: «Ich bin hungrig.» Er werde sich auf künftig politisch engagieren, fügte er in ernstem Ton hinzu. Frei kam auch General Hsay Htin, der im Norden des Landes eine Widerstandsbewegung angeführt hatte.