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Air France-KLM trennt sich überraschend von Konzernchef GourgeonParis - Die Fluggesellschaft Air France-KLM trennt sich überraschend von Konzernchef Pierre-Henri Gourgeon. Der 65-Jährige gebe seinen Posten mit sofortiger Wirkung an den Verwaltungsratsvorsitzenden Jean-Cyril Spinetta ab, teilte das französisch-niederländische Unternehmen am Montagabend in Paris mit.fest / Quelle: sda / Montag, 17. Oktober 2011 / 21:58 h
Der 68-Jährige führte das Unternehmen bereits von 1997 bis 2008. Chef der französischen Tochter Air France soll nun Alexandre de Juniac werden. Der 48-Jährige gilt als Vertrauter von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und war zuletzt Stabschef von Christine Lagarde in ihrer Zeit als französische Finanzministerin.
Als Hintergrund des Führungswechsels gelten Meinungsverschiedenheiten zwischen Spinetta und dem 65 Jahre alten Gourgeon sowie die schwache Entwicklung der zweitgrössten europäischen Fluggesellschaft in der Vergangenheit. Die Lufthansa-Konkurrentin hat allein in diesem Jahr knapp 60 Prozent ihres Börsenwerts eingebüsst.
Rote Zahlen Analysten bezeichneten jüngst vor allem die Restrukturierungsanstrengungen beim französischen Teil der Flotte als unzureichend. Alle Kraft müsse nun verwendet werden, um mit den aktuellen Herausforderungen besser zurecht zu kommen, kommentierte das Unternehmen nun. Air France-KLM zählte im vergangenen Geschäftsjahr rund 71 Millionen Fluggäste und lag damit deutlich hinter der Lufthansa mit zuletzt rund 91 Millionen Passagieren.Pierre-Henri Gourgeon. /
In zwei der drei vergangenen Jahre unter Gourgeon steckte die Gruppe in den roten Zahlen. Unter Spinetta hingegen hatte Air France elf Jahre lang Gewinne geschrieben. Auf der neue Führung lasten hohe Erwartungen. Sie soll sparen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Als Vorbild gilt französischen Analysten die Deutsche Lufthansa. Kritik an Grossauftrag In Frankreich war Air France-KLM zuletzt in Kritik geraten, weil sie einen Grossauftrag von 50 Langstreckenflugzeugen zu gleichen Teilen an Boeing und Airbus vergab. Mehrere namhafte Politiker hatten gefordert, den Auftrag ausschliesslich an die europäische EADS-Tochter Airbus zu vergeben. Der französische Staat hält knapp 16 Prozent der Anteile an dem Konzern, der eine Flotte von zuletzt fast 600 Flugzeugen betrieb.
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