Die SVP bleibt im Aargau die stärkste Partei und konnte alle ihre sechs Sitze halten. Die Partei eroberte 34,74 Wählerprozente. Das ist ein Verlust von 1,45 Prozentpunkte im Vergleich zu vor vier Jahren.
Für die SVP neu in den Nationalrat zieht der bisherige Ständerat Maximilian Reimann ein. Der 69-jährige Politiker hatte bereits von 1987 bis 1995 der Grossen Kammer angehört.
Kleine als grosse Gewinner
Die BDP eroberte auf Anhieb einen Wähleranteil von 6,14 Prozent und gewann mit Grossrat und Kantonalpräsident Bernhard Guhl erstmals einen Nationalratssitz. Im Kantonsparlament gehört die BDP der CVP-Fraktion an.
Die Grünliberalen eroberten mit einem Wähleranteil von 5,67 Prozent einen Nationalratssitz. Grossrat Beat Flach machte das Rennen. Die Grünliberalen profitierten bei ihrem Sitzgewinn von der Listenverbindung mit den Grünen und der EVP.
Den Grünen half diese Listenverbindung jedoch nichts. Die Grünen verteidigten ihren einzigen Nationalratssitz mit Geri Müller. Die Grünen verloren 0,8 Punkte; der Wähleranteil liegt noch bei 7,31 Prozent.
Die EVP schaffte es mit einem Wähleranteil von 3,22 Prozent nicht, den vor vier Jahren an die CVP verlorenen einzigen Nationalratssitz zurückzugewinnen.
Die SP konnte ihren Wähleranteil hauchdünn um 0,19 Punkte auf 18,04 Prozent ausbauen und damit ihre drei Sitze verteidigen.
Pascale Bruderer: Übersprang das absolute Mehr. /


Die SP war ohne Listenverbindung in den Wahlkampf gestiegen. Der 25-jährige Cédric Wermuth, Vizepräsident der SP Schweiz und ehemaliger JUSO-Präsident, erzielte ein gutes persönliches Wahlergebnis.
Mit einem blauen Auge davon kam die FDP. Sie verlor zwar 2,12 Prozentpunte und liegt noch bei 11,48 Prozent. Trotzdem konnten die Freisinnigen die Sitze der beiden Bisherigen halten.
Eine bittere Niederlage erlitt die CVP. Sie verlor gleich zwei ihrer bisher drei Sitze. Die CVP liegt bei einem Wähleranteil von 10,59 Prozent - ein Verlust von 2,92 Punkten.
Bruderer holt Ständeratssitz für SP
Das Aargauer Volk wählte überdies Nationalrätin Pascale Bruderer (SP) im ersten Wahlgang in den Ständerat. Die bisherige Ständerätin Christine Egerszegi (FDP) scheiterte knapp am absoluten Mehr. SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner landete auf dem dritten Platz. Die SVP muss um ihren Sitz bangen.
Mit der Wahl der ehemaligen Nationalratspräsidentin Bruderer eroberte die SP im Aargau erstmals nach 63 Jahren einen Sitz im Ständerat. Die 34-jährige Bruderer erhielt 93'276 Stimmen und übersprang damit als einzige Kandidatin das absolute Mehr von 89'905 Stimmen.