Die Lega gewann am Sonntag einen zweiten Sitz hinzu. An der Seite des Bisherigen Lorenzo Quadri wird in Zukunft die Vize-Gemeindepräsidentin von Chiasso, Roberta Pantani, in Bern politisieren.
Einen Triumph kann auch die Tessiner SVP feiern. Sie zieht mit dem kantonalen Parteipräsidenten, Pierre Rusconi, erstmalig ins Bundesparlament ein.
Die SP muss einen von zwei Sitzen abgeben und geht als Verliererin aus der Wahl. Als einzige Tessiner Sozialdemokratin verbleibt somit Marina Carobbio Guscetti im Nationalrat. Für sich selbst konnte sie aber ein positives Ergebnis erlangen und ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2007 deutlich erhöhen.
Auslosung für CVP-Sitz
Stabil blieb das Ergebnis der CVP. Die Tessiner Christlichdemokraten konnten ihre zwei Sitze im Nationalrat halten. Gesichert ist bisher aber nur die Wahl von Gewerkschafter Meinrado Robbiani.
Zwei weitere CVP-Kandidaten, Monica Duca Widmer und Marco Romano, schnitten exakt mit demselben Ergebnis ab, nämlich mit 23'979 Stimmen. Deshalb wird das Los entscheiden, wer von ihnen nach Bern reisen darf. Die Auslosung soll in den kommenden Tagen stattfinden, wie die Staatskanzlei mitteilte.
Den Grünen gelang der Einzug ins nationale Parlament nicht. Im Vergleich zur Wahl 2007 konnten sie prozentual aber zulegen.
58 Stimmen Vorsprung
Die Wiederwahl des FDP-Nationalrats Fulvio Pelli blieb bis zum Schluss ungewiss.
Zitterpartie: Fulvio Pelli. /


Entsprechend knapp fiel das Ergebnis aus. Der Präsident der FDP Schweiz behielt mit 28'825 Stimmen gegenüber Giovanni Merlini (28'767) nur knapp die Nase vorn.
Die Wiederwahl des FDP-Nationalrats Ignazio Cassis (32'988 Stimmen) dagegen verlief souverän. Der dritte bisherige FDP-Nationalrat Fabio Abate war nicht mehr angetreten. Er kandidiert für den Ständerat und will den Sitz des zurückgetretenen Dick Marty übernehmen.
Kein Ständerats-Kandidat erreicht absolutes Mehr
Bei den Tessiner Ständeratswahlen hat kein Kandidat das absolute Mehr geschafft. Mit dem besten Ergebnis schnitt der Bisherige Filippo Lombardi (CVP) ab. Fabio Abate (FDP) liegt knapp vor Franco Cavalli (SP) und Sergio Morisoli (Lega/SVP/Indipendenti).
Für Ständerat Filippo Lombardi sollte der zweite Wahlgang am 20. November kein Risiko darstellen. Der CVP-Mann, der das Tessin seit 1999 im Stöckli vertritt, erreichte in der ersten Runde 40,53 Prozent aller Stimmen.
Zwischen dem Juristen Abate, dem Krebsforscher Cavalli und dem Wirtschaftsexperten Morisoli wird es im zweiten Wahlgang voraussichtlich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen.
Erwartungsgemäss ohne Chancen blieben Germano Mattei (MontagnaViva) und Domenico Zucchetti (Vicinanza). Deren prozentualer Stimmenanteil blieb im einstelligen Bereich. Mit 8,10 Prozent der Stimmen hat Mattei aber das Recht, am zweiten Wahlgang am 20. November teilzunehmen.