Im Zeitraum zwischen Juli bis September erreichte Swiss Re ein Ergebnis von 1,35 Mrd. Dollar, nach 618 Mio. Dollar im Vorjahr. Die Gewinnverdoppelung verdankt der Konzern aber hauptsächlich Sonderfaktoren wie Anlagegewinnen, der Auflösung von Reserven und einer günstigen Steuerquote, wie Finanzchef George Quinn am Donnerstag sagte.
Analysten hatten dem weltweiten Branchenzweiten nach Marktleader Munich Re laut der Nachrichtenagentur AWP im Schnitt 534 Mio. Dollar Gewinn vorausgesagt und somit zum Teil einen Gewinnrückgang prognostiziert.
Prämien gesteigert
Die Expertenrunde lobte am Donnerstag neben den stabilen Resultaten der Swiss-Re-Sparten Sachversicherung, Lebens- und Krankenversicherungen sowie Anlageverwaltung auch die gestiegenen Einnahmen. Dass Swiss Re die Prämieneinnahmen um 14 Prozent auf 5,74 Mrd. Dollar steigern konnte, zeige die starke Stellung des Konzerns im Markt, schrieb etwa die Bank Wegelin.
Swiss Re blickt einem profitablen Gesamtjahr entgegen. /


Die Rückversicherer können für den Risikoschutz nach einer langen Phase sinkender Preise nun wieder mehr verlangen. Swiss Re sei es zudem gelungen, viele wichtige Verträge mit den Kunden im Juli erfolgreich zu erneuern, sagte Finanzchef Quinn. Die Kapitalstärke des Konzerns flösst den Kunden Vertrauen ein.
Auch die Börse nahm das Ergebnis positiv auf. Die Swiss-Re-Aktien starteten mit 3,7 Prozent über dem Vortagesschlusskurs in den Handel. In den ersten Handelsminuten hielten sich der Titel bei 2,2 Prozent im Plus und kosteten 47,50 Franken.
Tiefer Schadensatz
Die Erdbeben in Japan und Neuseeland und Fluten in Australien hatten den Jahresauftakt düster aussehen lassen: Im ersten Quartal musste Swiss Re ein Minus von 665 Mio. Dollar hinnehmen, weil die Naturkatastrophen Schäden in Milliardenhöhe verursachten und Swiss Re zu hohen Schadenzahlungen verpflichten.
Dank den profitablen Quartalen Zwei und Drei ist der Rückversicherer dennoch auf Gewinnkurs. Im dritten Quartal liegt die Schadenlast ungewöhnlich tief: Die Combined Ratio, die sich aus dem Vergleich von den Prämieneinnahmen mit den Schadenzahlungen plus den administrativen Kosten ergibt, lag bei 80,8 Prozent.