Auch der russische Aussenminister Sergej Lawrow wiederholte die Forderung nach Gesprächen zwischen der syrischen Führung und Regierungsgegnern. Zudem verglich er die jüngste Gewalteskalation in Syrien mit einem Bürgerkrieg.
Dabei bezog Lawrow sich auf einen Angriff von Überläufern der syrischen Armee auf ein Gebäude des Geheimdienstes. «Wir haben Fernsehberichte gesehen, dass eine neue Einheit, die sogenannte Freie Syrische Armee, glaube ich, einen Angriff auf ein Regierungsgebäude organisiert hat. Das gleicht voll und ganz einem wahren Bürgerkrieg.»
Dreitägiges Ultimatum
Am Mittwoch hatte die Liga Syrien aus ihren Reihen ausgeschlossen und der Führung unter Staatschef Baschar al-Assad mit Sanktionen gedroht, sollte sie die Gewalt nicht binnen drei Tagen beenden.
Sergej Lawrow fordert Gespräche zwischen der syrischen Führung und Regierungsgegnern. /


Seit dem Beginn der Proteste gegen Assads Regierung Mitte März starben UNO-Angaben zufolge mehr als 3500 Menschen.
Die Vetomächte China und Russland hatten Anfang Oktober im UNO-Sicherheitsrat eine Resolution zur Verurteilung der Gewalt in Syrien blockiert.
Botschafter abberufen
Die Führung in Damaskus kündigte am Donnerstag an, alle Demonstranten, die sich an Angriffen auf ausländische Botschaften in der Hauptstadt beteiligten, festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Dies habe das Innenministerium entschieden, berichtete die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana.
In den vergangenen Tagen hatten aufgebrachte Menschen zahlreiche diplomatische Vertretungen, darunter auch die der Türkei und Saudi-Arabiens sowie zuletzt am Mittwoch die Botschaften Marokkos und der Vereinigten Arabischen Emirate, angegriffen. Mehrere Länder zogen Botschaftspersonal aus Syrien ab.