Das Gleis sei nach Mitternacht wieder in Stand gesetzt worden. Vier weitere Aktivisten befestigten in Barendorf bei Lüneburg ihre Arme in Röhren unter den Schienen, um ein Passieren des Transports zu verhindern. Techniker der Polizei versuchten in der Nacht mit Presslufthammer, die Anti-AKW-Aktivisten von den Geleisen zu lösen.
Die Polizei begann in den frühen Morgenstunden damit, eine Blockade von mehr als 2400 Menschen bei Harlingen aufzulösen. Polizisten trugen zahlreiche Demonstranten von der Strecke.
Bei Harlingen befanden sich rund 1200 Gegner des Atommülltransports auf den Gleisen, der Rest war nach Polizeiangaben in der Umgebung, um die Blockade zu unterstützen. Castor-Gegner sprachen von 4000 Menschen auf den Schienen.
Letzte Vorbereitungen
Der Zug mit den elf Atommüllbehältern aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague wurde am Samstagabend im Güterbahnhof Maschen südlich von Hamburg umrangiert.
Trotz beschlossenem Ausstieg durch die Regierung wird weiter gegen die Atomkraft protestiert. (Symbolbild) /


Die Polizei wollte sich nicht dazu äussern, wann er weiterfahren wird.
Gruppen von Atomkraftgegnern bereiteten sich derweil für Sitzblockaden auf der abschliessenden 19 Kilometer langen Strassenstrecke zwischen Dannenberg und dem Zwischenlager Gorleben vor.
Offen blieb, ob nach Eintreffen des Zuges in Dannenberg sofort die Umladung der Castoren auf Lastwagen erfolgen kann: Der Deutsche Wetterdienst gab eine Sturmwarnung für Norddeutschland heraus. Nach Angaben der Gesellschaft für Nuklear-Service als Betreiber des Zwischenlagers ist bei Sturm eine Umladung nicht erlaubt.
Bisher rund 150 Verletzte
Im niedersächsischen Metzingen kam es schliesslich in der dritten Nacht in Folge zu Auseinandersetzungen zwischen Castor-Gegnern und der Polizei. Etwa 50 schwarz gekleidete Personen sollen brennende Strohballen auf eine Kreuzung gezerrt und Polizisten mit Steinen attackiert haben, wie ein Polizeisprecher sagte.
Insgesamt wurden bei den Protesten gegen den Atommüll-Transporter nach Angaben von Rettungskräften und Polizei seit Donnerstag etwa 150 Beteiligte im Wendland verletzt. In Metzingen kommen traditionell militante Castor-Gegner unter.