Für die FDP will Nationalrat Kurt Fluri den historischen Sitz des Solothurner Freisinns verteidigen. Im ersten Wahlgang lag der 56-jährige Stadtpräsident von Solothurn jedoch 12'132 Stimmen hinter dem 52-jährigen Rechtsanwalt Bischof.
Die beiden bürgerlichen Politiker waren am 23. Oktober bereits als Nationalräte bestätigt worden. Dabei erhielt Bischof fast doppelt so viele parteifremde Stimmen wie Fluri.
Gleichzeitig hatte SP-Ständerat Roberto Zanetti seine erste Wiederwahl geschafft. Der 57-Jährige übersprang das absolute Mehr um nur 612 Stimmen. Im zweiten Wahlgang unterstützen SP und SVP keinen Kandidaten. Zur Wahl stellt sich auch der parteilose Aussenseiter Peter Brudermann.
Pirmin Bischof (CVP) gilt als Favorit bei der Vergabe des letzten Ständeratsitzes für den Kanton Solothurn. /

FDP steht unter Druck
Die Solothurner FDP droht das erste Mal seit der Gründung des Bundesstaates 1848 ohne Ständerat dazustehen. Dies auch wegen Misstönen innerhalb der FDP beim ersten Wahlgang, verursacht von Fluris abtretendem Parteikollegen, Ständerat Rolf Büttiker.
Büttiker hatte vor der Wahl im Oktober nie klar gesagt, dass er für einen zweiten Wahlgang nicht zur Verfügung stehen werde. Die Delegierten der FDP Solothurn stellten zwei Tage nach den Wahlen fast einstimmig Fluri ein zweites Mal auf.
CVP könnte in Bundesversammlung zu FDP aufschliessen
Für FDP und CVP geht es beim letzten noch freien Ständeratssitz auch um ihre Parteistärke in Bern. Sollte Bischof den Sitz für die CVP erobern, würde seine Partei in der vereinigten Bundesversammlung mit der FDP zahlenmässig gleichziehen.
Die FDP kommt in National- und Ständerat bislang auf insgesamt 41 Sitze. Die CVP liegt bei 40 Mandaten. Die CVP hat derzeit 12 Ständeratssitze - einen Sitz mehr als die FDP.