In den beiden Winterquartalen, dem 4. Quartal 2011 sowie dem 1.Quartal 2012, werde die Schweiz mit zwei aufeinanderfolgenden negativen BIP-Wachstumsraten gar in eine leichte Rezession abgleiten, teilte die KOF am Freitag anlässlich ihrer Winterprognose in einem Communiqué mit.
Kaum Impulse kämen derzeit vom Aussenhandel: Die Exporte hielten dem Druck des starken Frankens sowie der nachlassenden Auslandnachfrage nicht mehr stand, urteilt die KOF. Stark betroffen sei unter anderen auch die Tourismusindustrie.
Die Arbeitslosigkeit werde ausserdem wieder zunehmen. Bis zum 2. Quartal 2012 rechnet die KOF mit einem Verlust von 13'000 Stellen, die darauffolgende Erholung am Arbeitsmarkt falle bescheiden aus. Im Jahresdurchschnitt 2012 werde die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent liegen.
Für das laufende Jahr korrigiert die KOF ihre BIP-Prognose von 2,3 auf 1,8 Prozent.
Anhebung der Euro-Untergrenze keine Lösung
Die KOF sieht ausserdem - im Gegensatz zu Wirtschaftsverbänden und Unternehmern der Exportindustrie - in einer Anhebung der Euro-Untergrenze auf mindestens 1,30 Franken keine Lösung für die aktuellen Wachstumsprobleme der Schweizer Wirtschaft.
Eine weitere Hebelung der Untergrenze könnte angesichts der Unsicherheiten im Euroraum massive Interventionen an den Devisenmärkten notwendig machen, urteilten die KOF-Ökonomen. Dies bringe entsprechende Risiken für die längerfristige Teuerungsentwicklung mit sich.