2011 sei für den schweizerischen Arbeitsmarkt insgesamt ein gutes Jahr gewesen, sagte Serge Gaillard, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Die Arbeitslosigkeit sei im Dezember jedoch saisonbereinigt zum dritten Mal in Folge angestiegen.
Nach der Finanzkrise sei die Arbeitslosigkeit zunächst stark zurückgegangen, sagte Gaillard. «Im Sommer kam der Rückgang jedoch wegen der Frankenstärke zum Stillstand und seit Oktober beobachten wir einen kontinuierlichen Anstieg.»
Verkürzung der Bezugsdauer verbessert Statistik
Positiv beeinflusst wurde die Arbeitslosenstatistik 2011 durch die Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes, die im April in Kraft trat. Diese beinhaltete eine Verkürzung der Bezugsdauer von Taggeldern, wodurch die Betroffenen schneller ausgesteuert werden und so nicht mehr in der Statistik auftauchen.
Der Effekt der Gesetzesänderung auf die Arbeitslosigkeit ist laut Serge Gaillard allerdings gering. Ohne die Revision wäre die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2011 höchstens 0,1 Prozent höher gewesen, sagte er.
Mehr Arbeit für das RAV. /


Der Trend des letzten Quartals 2011 wird sich gemäss den Prognosen des Seco im laufenden Jahr fortsetzen. «Wir gehen davon aus, dass die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit bis Ende Jahr ansteigt», sagte Gaillard. Grund dafür sei neben dem nach wie vor starken Franken die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa. Im Jahresdurchschnitt gehen die Ökonomen des Bundes für 2012 von einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent aus.
Saisonale Faktoren
Gaillard wies darauf hin, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember hauptsächlich auf saisonale Faktoren zurückzuführen sei. «Der Dezember war geprägt durch die Bausaison», erklärte er. Neben dem Baugewerbe bekam diese Entwicklung auch der Personalverleih zu spüren.