Mit der Suche nach einem Kandidaten befasst sich die dreiköpfige Ernennungskommission des Bankrats. Dieser gehören laut Nationalbank-Sprecher Walter Meier Bankrats-Präsident Hansueli Raggenbass, der Genfer Volkswirtschaftsprofessor Cédric Tille und der Neuenburger Staatsrat Jean Studer an.
Der elfköpfige Bankrat macht dann dem Bundesrat einen Vorschlag. Dieser wählt die Mitglieder des SNB-Direktoriums, kann dabei aber die Vorschläge des Bankrats nur annehmen oder ablehnen. Frei entscheidet der Bundesrat dagegen, welches der drei Mitglieder er zum Präsidenten und welches er zum Vizepräsidenten ernennt.
Einwandfreier Ruf
Somit könnten Interims-Präsident Thomas Jordan oder Direktor Jean-Pierre Danthine neuer Präsident werden, aber auch das neue Direktoriumsmitglied.
Da es sich um eine Ersatzwahl handelt, wird das neue Mitglied im Direktorium nicht für eine ganze Amtszeit gewählt. /


Bei diesem muss es sich gemäss Nationalbankgesetz um eine Persönlichkeit "mit einwandfreiem Ruf und mit ausgewiesenen Kenntnissen in Währungs-, Bank- und Finanzfragen" handeln. Die Direktoren und ihre Stellvertreter müssen zudem das Schweizer Bürgerrecht haben und in der Schweiz wohnhaft sein.
Erfüllt sind diese Voraussetzungen bei den derzeitigen stellvertretenden Mitgliedern des Direktoriums, die alle als drittes Mitglied des Direktoriums in Frage kommen. Thomas Moser hat die Schweiz beim IWF vertreten, bevor er Anfang 2010 zur SNB kam. Thomas Wiedmer ist länger bei der SNB und dort für Banken- und Finanzmarktstabilität zuständig. Dewet Moser, ebenfalls schon lange bei der Notenbank, leitet die geldpolitischen Operationen.
Im Gespräch als neue SNB-Direktoren sind jedoch auch externe Experten, etwa die in Deutschland lehrende Ökonomieprofessorin Beatrice Weder di Mauro, Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, oder Aymo Brunetti und Serge Gaillard, die beide beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) tätig sind.
Nicht ausgeschlossen ist auch, dass wieder ein Quereinsteiger aus der Finanzindustrie im Direktorium Einsitz nimmt. Da es sich um eine Ersatzwahl handelt, wird das neue Mitglied im Direktorium nicht für eine ganze sechsjährige Amtszeit gewählt, sondern nur für den Rest der Ende Juni 2015 auslaufenden Periode.