Smarterphone hat ein Handy-Betriebssystem entwickelt, das einige für Smartphones übliche Funktionen auch auf einfachen Handys zum Laufen bringt. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Ob Nokia neben seinem bisherigen Betriebssystem Symbian und dem Windows Phone des Partners Microsoft tatsächlich an einem weiteren Betriebssystem oder eher an dem Know-how und möglichen Patenten Interesse hat, blieb unklar.
Smarterphone kommt mit abgespeckter Hardware zurecht
Das Handy-Betriebssystem Smarterphone 3.0 soll auf Einsteiger-Smartphones in der Preisklasse von 25 bis 75 US-Dollar (etwa 24 bis 71 Franken) zum Einsatz kommen. Ursprünglich unter dem Namen «Mimiria» vermarktet, wirbt das System damit, auf begrenzter Ressourcen-Hardware besonders effizient zu laufen. Zudem soll es sich auf beinahe jede Hardware anpassen lassen und auch Modifikationen ohne grösseren Aufwand implementieren können.
Ein im letzten Frühjahr eingeführtes Feature der damals überarbeiteten Betriebssystem-Version war das Bedienelement namens «Radial», das speziell für Touchscreen-Geräte entwickelt wurde. Die Anordnung der Elemente erinnert stark an einen Fächer: Im geschlossenen Zustand werden die Programme am Displayrand angeordnet und lassen sich bei Bedarf wie ein Fächer über den Bildschirm ziehen. Eine Leiste am unteren Rand des Displays ermöglicht dabei die Anordnung verschiedener Funktionsbereiche, wie beispielsweise Kontakte, Kurznachrichten und Media-Center.
Betriebssystem für einfache Handys. /


Smarterphone bezeichnet diese Bereiche als «Konzepte».
Spekulation: Vorsorge für die Zeit nach einem Microsoft-Deal?
Microsoft könnte dieses Jahr eventuell die Smartphone-Sparte von Nokia übernehmen. Die Gerüchte, die in diese Richtung gehen, häufen sich in den letzten Tagen. Anscheinend planen die Konzernführungen von Nokia und Microsoft auf der CES ein Treffen, bei dem ein entsprechender Handel abgeschlossen werden könnte. Dies behauptet Eldar Murtazin, der Chefredakteur von «Technology Review», der in seinem Twitter-Account kürzlich wilde Spekulationen über den Verkauf äusserte.
Nach der nun bekannt gewordenen Übernahme von Smarterphone könnte man darüber spekulieren, ob Nokia sich nach einem eventuellen Verkauf der Smartphone-Sparte an Microsoft sich ganz bewusst für den Markt der günstigen Einsteiger-Telefone präparieren will. Insbesondere in Schwellenländern hat Nokia immer noch einen hohen Marktanteil, da die Kaufkraft der dort lebenden Bevölkerung mit mittlerem oder niedrigem Einkommen für teure Spitzen-Smartphones nicht ausreicht.
Nokia äussert sich in einer offiziellen Stellungnahme zu diesen Gerüchten und zur weiteren Zusammenarbeit mit Microsoft: «Wir haben diese Art von Gerüchten schon vor langer Zeit ausgeräumt. Der Fokus für Nokia liegt nun ganz klar auf der Umsetzung unserer Partnerschaft rund um Windows Phone und darauf, das Ecosystem wachsen zu lassen. Beide Firmen verfügen über das, was sie dazu brauchen.»