«Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer. Ihnen gilt mein tiefes Mitgefühl. Zu den Gründen der Katastrophe kann ich mich nicht äussern, eines aber steht fest: Es ist ein schwarzer Tag für den Fussball», sagte Blatter. Ein solches Drama sei jenseits des Vorstellbaren und dürfe nicht geschehen.
Der portugiesische Trainer von Al-Ahly, Manuel José, sagte, er habe Dutzende von Toten gesehen. Zahlreiche schwer verletzte Fans seien von Ärzten seines Klubs behandelt worden, viele seien dabei in der Umkleidekabine gestorben. «Die Schuld hat einzig und allein die Polizei. Es waren Dutzende im Stadion, aber die sind plötzlich alle verschwunden oder haben gar nichts unternommen», sagte der 65-Jährige kurz nach den Zwischenfällen in einem Telefon-Interview mit dem portugiesischen TV-Sender SIC.
Politisch gefärbte Gewalt
Al-Ahlys Co-Trainer Oscar Elizondo sprach von politisch gefärbter Gewalt.
Sepp Blatter ist entsetzt. /


«Es gibt viel Hass», sagte er. Das Verhalten der Polizei bezeichnete er als Schande: «Es gab 3000 Polizisten und wohl niemand wurde verhaftet.» Spieler und Trainer seien in «Militärfahrzeugen, die wie Kriegspanzer aussahen», aus dem Stadion gebracht worden.
Die Spieler von Al-Ahly wollen sich nach den Ausschreitungen offenbar aus dem Profisport zurückziehen. «Es ist vorbei. Wir haben alle den Entscheid getroffen, dass wir nie mehr Fussball spielen werden», erklärte Goalie Scharif Ikrami gegenüber dem privaten Fernsehsender ONTV.
Tote und Verwundete seien am Mittwochabend in die Umkleidekabine getragen worden. «Da sind Leute vor unseren Augen gestorben», so Ikrami, der selbst bei den Krawallen verletzt wurde. Wie könne es möglich sein, da wieder Fussball zu spielen. «Wir können überhaupt nicht daran denken.»
Verbandsspitze entlassen
Nach den tödlichen Krawallen in Port Said wurde die gesamte Spitze des ägyptischen Fussballverbandes entlassen. Dies verkündete Ägyptens Premierminister Kamal El-Ganzouri am Donnerstag bei der Krisensitzung des Kabinetts.