Zur Todesursache konnte Ermittler Mark Rosen am Abend (Ortszeit) nichts sagen, ein Verbrechen vermutete er aber nicht: «Wir haben keinen Hinweis auf eine Straftat von aussen. Wir untersuchen noch, aber offenkundige Hinweise auf Gewalteinwirkung gibt es nicht», sagte Rosen vor dem Hotel, in dem noch die Leiche der Sängerin lag.
Auch ob Drogen im Spiel gewesen seien, könne Rosen nicht sagen. «Wir konnten im ersten Moment keine Hinweise finden, wir stehen aber noch ganz am Anfang unserer Untersuchung.»
Rettungssanitäter hatten nach einem Notruf noch versucht, Houston wiederzubeleben. «Die herbeigerufenen Notärzte haben alles versucht, aber sie konnten nichts mehr tun», sagte Rosen. «Frau Houston wurde um 15.55 Uhr für tot erklärt.»
Für Grammys in Los Angeles
Houston war Gast im Beverly Hilton, sagte Rosen. Jemand aus ihrem Umfeld habe den Notarzt gerufen. «Ich kann Ihnen nicht genau sagen, wer es war. Aber Freunde, Familie und Mitarbeiter sind anwesend und haben Frau Houston eindeutig identifiziert.» Houston sei in ihrem eigenen Zimmer gefunden worden.
Houston war wegen der Grammys in der Stadt. Am Sonntag werden die wichtigsten Musikpreise der Welt, von den Houston selbst sechs hat, in Los Angeles vergeben.
Houston Superstar
Houston war einer der ganz grossen US-Superstars.
Whitney Houston /

Whitney Houston mit Michael Jackson 1998. /


Von Mitte der achtziger Jahre bis weit in die Neunziger hinein regierte sie die Charts. Houston war mit Hits wie «Saving All My Love For You» und «I Wanna Dance With Somebody» berühmt geworden und hatte weltweit mehr als 140 Millionen Platten verkauft.
Ihr Song «I Will Always Love You» für den Soundtrack «The Bodyguard» wurde die Liebeshymne einer ganzen Generation und ist weltweit die meistverkaufte Single einer Sängerin.
Vor 21 Jahren hatte sie vor dem Super Bowl, dem Endspiel der Football-Meisterschaft, in Tampa in Florida die Nationalhymne mit so viel Gefühl gesungen, dass die Hymne zum ersten und bislang auch einzigen Mal in den Popcharts war.
Neue Projekte
Nur Stunden vor der Todesnachricht war über neue Projekte für Houston spekuliert worden. Unter anderem sollte sie eine Zukunft in der populären Talentshow «The X-Faktor» haben. Dort sollte sie künftig als Jurymitglied auftreten, hiess es.
Die ganze Hoffnung der Sängerin, und auch ihres Umfelds, schien aber auf «Sparkle» zu liegen. Der Film, der auf der Musikkarriere der «Supremes» basiert, soll im August in die Kinos kommen.
Drogenprobleme
Houston machte aber auch mit Rauschgift, Alkohol und eine turbulente Ehe mit dem R&B-Sänger Bobby Brown Schlagzeilen. Immer wieder hatte sie Phasen, in denen sie am Ende ihrer Kräfte schien.
Zwar veröffentlichte sie 2009 ein Comeback-Album, doch ihre Tournee im Jahr darauf war von Negativschlagzeilen geprägt: Sie musste etliche Konzerte wegen Krankheit absagen und erhielt negative Kritiken von Fans, die von Houstons Gesang und Auftritten enttäuscht waren. Berichte über einen angeblichen Drogenrückfall wies sie zurück.