Religion, Krieg, Tod, Sex und abgründige Seiten der Gesellschaft stehen im Zentrum des Werks von Edward Kienholz (1927-1994). Ab Mitte der 1950er-Jahre, später ab 1972 zusammen mit seiner Frau schuf Kienholz ein «polarisierendes Oeuvre», wie es in einer Mitteilung zu der am Dienstag präsentierten Ausstellung heisst.
«Adrenalingetränkter Zorn hat mich durch meine Arbeit getrieben» - so beschrieb Edward Kienholz laut dem Museum seine Anfänge in der von Kaltem Krieg und reaktionärem Antikommunismus geprägten McCarthy-Ära. Rassismus, Vietnam-Krieg, Sexismus, Machtmissbrauch - Gesellschaftskritik blieb auch später Programm des Künstlerpaars.
Stets erregte das Werk der beiden Objekt- und Konzeptkünstler Aufsehen. Die Schau in Basel zeigt erste dreidimensionale Arbeiten im kleineren Format, konzeptuelle Werke und grosse Tableaux - raumgreifende Installationen aus Alltagsgegenständen, Fundstücken vom Trödlermarkt und anderem, oft ergänzt mit Gipsabgüssen von Figuren.
Das Tinguely Museum in Basel. /


Kienholz wurde in Fairfield, Washington, geboren und starb in Hope, Idaho. Ab 1973 pendelten er und seine Frau, deren Mitautorschaft an seinen Werken er später öffentlich erklärte, zwischen Hope und Berlin. Jean Tinguely hatte Kienholz 1962 in Los Angeles kennen gelernt, als beide bei einer Aktion von Niki de Saint Phalle assistierten.
«Kienholz: Die Zeichen der Zeit» ist eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, wo sie bis Ende Januar zu sehen war, in Kooperation mit dem Museum Tinguely. In Basel dauert sie bis zum 13. Mai.