Nötig sei «eine Lösung, die Wirklichkeit werden kann, wenn beide Seiten aufeinander zugehen und die Rechte des jeweils anderen anerkennen», sagte Gauck nach dem Empfang bei Israels Präsidenten Schimon Peres.
Gauck unterstrich auch die Verantwortung Deutschlands für das Existenzrecht Israels: «Zu dieser Verantwortung stehen die Parteien des deutschen Bundestages, die Regierung und selbstverständlich auch der Bundespräsident».
Israel zähle zu den wichtigsten Partnern und Freunden der Bundesrepublik. «Deutschland und Israel sind enger verbunden als jemals zuvor, durch gemeinsame Werte, aber auch durch gemeinsame Interessen», sagte der Bundespräsident.
Gauck, der sich vier Tage in Israel und den Palästinenser-Gebieten aufhalten will, bezeichnete den Umbruch in vielen arabischen Staaten als «historische Chance für mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit».
Er verstehe aber Israels Bedenken, weil noch nicht klar sei, wohin die Entwicklung gehe. Die Veränderungen in Ägypten und der ganzen Region müssten zu mehr Demokratie und zu mehr Menschrechten führen, forderte Gauck.
Joachim Gauck fordert eine Zwei-Staaten-Lösung. /

Besuch in Autonomiegebieten
Gauck, der von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt begleitet wird, war am Montag in Israel eingetroffen. Im Laufe des Dienstags stand auch ein Treffen mit Überlebenden und Hinterbliebenen des Attentats auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München auf dem Programm.
Zum Mittagessen wollte Gauck den Schriftsteller und Friedensaktivisten David Grossman treffen, der 2010 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden war. Auch ein Treffen mit dem nationalistischen Aussenminister Avigdor Lieberman war vorgesehen.
Zum Abschluss der Reise wird Gauck am Donnerstag auch die palästinensischen Gebiete besuchen. Es ist der erste offizielle Staatsbesuch seiner Amtszeit und die erste Reise als Bundespräsident in ein aussereuropäisches Land. Zuletzt hatte Bundespräsident Christian Wulff 2010 Israel besucht.