Noch vor vier Jahren in Peking hatte die Schweiz auf der Bahn eine dreiköpfige Athleten-Delegation stellen können. Das Duo Bruno Risi/Franco Marvulli plante im Madison nach Silber in Athen einen weiteren Coup. Karin Thürig ging in der 3000-Meter-Einzelverfolgung an den Start. Zwar wurde nicht einmal ein Diplom-Rang erreicht, aber immerhin konnte Präsenz markiert werden.
In der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Risi und Thürig sind in hohem Sportler-Alter zurückgetreten. Und die zwei Disziplinen, in denen die Schweiz 2008 vertreten war, sind aus dem Olympia-Programm gekippt worden. Für beide Geschlechter gibt es nun die gleichen fünf Disziplinen: Sprint, Keirin, Omnium, Team-Sprint und Team-Verfolgung.
Marvulli probierte, auf das Omnium umzusatteln. Ohne Erfolg.
Kein Schweizer Teilnehmer bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben. /


Um den mittlerweile 33-jährigen Zürcher ist es ruhiger geworden. Die vierte Olympia-Teilnahme bleibt vorerst ein Traum.
Im Velodrome von London ist mit einem Medaillensegen für den Gastgeber zu rechnen. 2008 in Peking hatte Grossbritannien bei zehn Entscheidungen gleich siebenmal Gold eingeheimst. Hinzu kamen drei silberne und zwei bronzene Auszeichnungen. Die nächstbeste Nation war Spanien mit drei Podestplätzen. Heuer hat Grossbritannien wohl am meisten Widerstand aus Australien, Frankreich und Deutschland zu erwarten.
Im «Bund Deutscher Radfahrer» ist Wirbel um die Nomination von Robert Förstemann entstanden. Der Bahn-Sprinter erbte seinen Startplatz von den Mountainbikern. Den Cross-Country-Spezialisten wäre ein Kontingent von drei Teilnehmern zugestanden, doch weil von ihnen nur zwei Fahrer die Selektionskriterien erfüllen konnten, wurde ihnen ein Ticket entzogen. Leidtragender Mountainbiker war Jochen Käss, ein Markenkollege des Thurgauers Ralph Näf. Es entbrannte eine hitzige Debatte.