General Hassan Turkmani, der die Krisenzelle zur Zerschlagung der Rebellion leitete, sei seinen Verletzungen erlegen, teilte die in London ansässige Beobachtungsstelle am Mittwoch unter Berufung auf «Quellen in der syrischen Hauptstadt» mit.
Bereits zuvor wurde bekannt, dass dem Anschlag in Damaskus am Morgen Verteidigungsminister Daud Radschha und sein Stellvertreter Assef Schaukat, ein Schwager von Präsident Baschar al-Assad zum Opfer gefallen waren. Eine offizielle Bestätigung für den Tod Turkmanis lag zunächst nicht vor.
Der Anschlag zielte auf ein Treffen von Kabinettsmitgliedern und ranghohen Vertretern der Sicherheitsdienste im streng gesicherten Gebäude der Nationalen Sicherheit.
Im Zentrum der Macht
Das angegriffene Gebäude befindet sich im Zentrum der syrischen Hauptstadt in einem stark abgesicherten Viertel. Die Behörde für Nationale Sicherheit wird von General Hischam Ichtiar geleitet. Der 71-jährige General gilt als eine der treibenden Kräfte bei der Niederschlagung der syrischen Aufständischen, die seit dem März 2011 den Sturz der Führung um Präsident Baschar al-Assad anstreben.
Bei mehreren Anschlägen in Damaskus in den vergangenen Monaten waren Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Opposition und das Regime hatten sich jeweils gegenseitig beschuldigt.
Abgesehen von dem Anschlag zählten die Regimegegner am Mittwoch landesweit 18 Tote.
In Damaskus wurde das Gebäude der Nationalen Sicherheit angegriffen. /


Die meisten von ihnen seien von Regierungstruppen in den Provinzen Homs und Daraa getötet worden, hiess es. Angriffe habe es auch in Damaskus gegeben, vor allem in den Vierteln Al-Kabun und Al-Midan.
Ban wirbt in China für Resolution
Derweil wird die neue Abstimmung des UNO-Sicherheitsrates über eine Resolution zum Konflikt in Syrien mit Spannung erwartet. Im Vorfeld führte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon Gespräche mit der Veto-Macht China. Er kam am Mittwoch in Peking mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao zusammen.
Ban will bei den Gesprächen versuchen, China zu einer Unterstützung des vom Westen eingebrachten Resolutionsentwurfs zu bewegen, über den noch am Mittwoch im Sicherheitsrat abgestimmt werden soll.
Dies gilt allerdings als schwierig. Peking und Moskau haben bereits zwei Mal eine aussagekräftige Resolution gegen die Führung des mit ihnen verbündeten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verhindert.
Mandat der UNO-Beobachtermission läuft aus
Der Resolutionsentwurf sieht eine Verlängerung des Beobachtereinsatzes in Syrien um drei Monate und Sanktionen vor, falls sich Damaskus nicht an den Friedensplan des Sondergesandten Kofi Annan hält.
Die Abstimmung ist nötig, da am Freitag das Mandat der UNO-Beobachtermission ausläuft und diese ohne eine Verlängerung enden würde. Die Beobachter sollen die Einhaltung des Friedensplans überwachen, haben ihren Einsatz aber wegen der Gewalt derzeit ausgesetzt.