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Bundesrätin Leuthard lobt HerdenschutzmassnahmenLes Diablerets VD - Bundesrätin Doris Leuthard hat bei ihrem Besuch auf der Alp Creux de Champ bei Les Diablerets VD die Wichtigkeit von Herdenschutzhunden unterstrichen. Zusammen mit der Waadtländer Regierungsrätin Jacqueline de Quattro informierte sie sich vor Ort über die Arbeit mit den Hunden zum Schutz gegen den Wolf.fest / Quelle: sda / Dienstag, 31. Juli 2012 / 23:57 h
Die Umweltministerin lobte am Dienstag das Engagement der Kantone Waadt, Bern und Freiburg beim Herdenschutz in den Westschweizer Voralpen. Sie bezeichnete den Einsatz von Schutzhunden als Erfolg. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) fiel 2011 bei den von Hunden bewachten Herden kein einziges Tier dem Wolf zum Opfer.
An die Nutztierhalter gerichtet, appellierte die Umweltministerin an deren Engagement: «Sie müssen bereit sein, mit den Hunden zusammenzuarbeiten.» Nur so sei das Zusammenleben von Grossraubtieren und Herden möglichen.
Und es sei am Menschen, die Natur zu respektieren. «Man kann auch nicht überall Skifahren oder mit dem Mountainbike unterwegs sein.» Auch hier müssten Regeln respektiert werden.
Der Bund sei seinerseits bemüht, den Herdenschutz zu unterstützten. Etwa mit finanziellen Mitteln, aber auch mit Beratung und Know-how. Aktuell laufe ein Projekt im Entlebuch LU und am Col des Mosses VD, bei dem Lamas als Herdenschutztiere eingesetzt werden, sagte Leuthard.
Sie lobte auf der Alp Creux de Champ ausserdem den Kanton Waadt, der früher mit Herdenschutzmassnahmen begonnen hat als andere Kantone.
Gute Erfahrungen in der Waadt Grund dafür sei der Luchs, der schon früh in die Waadt eingewandert sei, erklärte die Waadtländer Regierungsrätin Jacqueline de Quattro. «Nun können wir von unseren Erfahrungen mit dem Luchs auch beim Wolf profitieren», sagte sie. De Quattro lobte das im Kanton Waadt eingeführte Herdenschutzsystem, das hervorragend funktioniere. So setzt die Waadt etwa neben Hirten und Hunden seit kurzem auch Zivildienstleistende ein. «Das hat sich bewährt», sagte die Regierungsrätin. Dank all dieser Massnahmen ist die Zahl der von Grossraubtieren getöteten Schafe und Ziegen in der Waadt laufend zurückgegangen.Bundesrätin Doris Leuthard bezeichnete den Einsatz von Schutzhunden als Erfolg. /
Während 2008 noch 34 Tiere dem Wolf zu Opfer fielen, war es 2011 nur ein einziges Schaf. Dieses wurde laut de Quattro jedoch von einem Luchs gerissen. Aktuell werden in der Waadt bei 90 Prozent der 7600 gesömmerten Schafe und Ziegen Schutzmassnahmen getroffen. Die Waadt sei fest entschlossen, den Herdenschutz auszuweiten, sagte de Quattro. «Denn früher oder später werden die Wölfe beginnen, Rudel zu bilden.» Dann seien sie auch in der Lage, Rinder anzufallen: «Das wird eine echte Herausforderung.» 200 Schutzhunde auf rund 90 Alpen Schweizweit sind zurzeit knapp 200 Herdenschutzhunde auf rund 90 Alpen im Einsatz. Sie werden bei Schaf- und Ziegenherden eingesetzt, nun gab es erste Versuche bei Rinderherden. Das Programm «Herdenschutz Schweiz» basiert auf drei Säulen: Es existiert mobile Eingreifgruppen - das sind Hirten mit Hunden - die an Orten, wo bis anhin noch keine Grossraubtiere unterwegs waren, bei ersten Tierrisse für rasche Hilfe sorgen. Im weiteren gibt es ein Netzwerk von Hundezüchtern und Herdenschutzexperten, die Nutztierhalter beim Umsetzen von Schutzmassnahmen helfen. Zudem hilft der Bund finanziell beim Einsatz von Schutzhunden mit.Grösseres Risiko für ungeschützte Schafe Wölfe besiedeln seit 1995 wieder die Schweiz. Aktuell werden 10 bis 20 Tiere gezählt, die sich durch natürliche Ausbreitung in der Schweiz niedergelassen haben. Derzeit werden laut BAFU von den landesweit rund 250'000 gesömmerten Schafen 30'000 geschützt. Im vergangenen Jahr fielen insgesamt 270 Tiere dem Wolf zum Opfer. Die Viehzüchter werden für ihre Verluste entschädigt. Die Entschädigung wird zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent von den Kantonen finanziert. Seitens Bund belaufen sich die Entschädigungskosten auf jährlich rund 40'000 Franken. Für die Herdenschutzmassnahmen inklusive Entschädigungen stehen dem Bund jährlich 850'000 Franken zur Verfügung.
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