Die Waffenausfuhren amerikanischer Rüstungsfirmen haben sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 von 21,4 Mrd. Dollar auf 66,3 Mrd. Dollar verdreifacht. Dies geht aus einem Bericht der New York Times hervor, die sich auf eine Erhebung des Washingtoner Kongresses beruft.
Arabische Länder rüsten auf
Während die US-Regierung gerade dabei ist, ihr militärisches Engagement in der Welt zu reduzieren und sich aus Krisenherden wie dem Irak und Afghanistan zurückzieht, rüsten arabische Staaten ihre Armeen auf. Als Grund für den deutlichen Anstieg amerikanischer Waffenexporte sehen Experten den schwelenden Atomkonflikt zwischen dem Iran und den USA mit ihrem engen Verbündeten Israel.
Insbesondere reiche Öl-Länder wie Saudi-Arabien, der Oman oder die Vereinigten Arabischen Emiraten decken sich angesichts des gegenwärtigen Bedrohungsszenarios mit Kriegsgerät ein.
Die Waffenausfuhren amerikanischer Rüstungsfirmen haben sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 von 21,4 Mrd. Dollar auf 66,3 Mrd. Dollar verdreifacht. /


Zu den am meisten nachgefragten Waffen made in USA zählen in erster Linie Kampfjets und Raketenabwehrsysteme.
Kriegsrisiko nicht zwangsweise erhöht
Welche konkreten Auswirkungen dieser Anstieg der Exporte hat, ist ungewiss. «Eine erhöhte Waffennachfrage alleine führt nicht automatisch zu einem grösseren Kriegsrisiko. Andere Faktoren, die das Umfeld beeinflussen, wie beispielsweise diplomatische Verhandlungen oder Sanktionen, sind dabei immer auch zu berücksichtigen», erklärt Christian Mölling, Experte für Sicherheitspolitik vom Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, im Gespräch mit pressetext.
Die Amerikaner sind in Sachen Rüstung Weltmarktführer. Drei Viertel der weltweiten Rüstungsexporte sind 2011 auf das Konto der USA gegangen. Angesichts der Finanzkrise in Europa und der Budgetkürzungen und Truppenreduzierungen im eigenen Land, ist die steigende Nachfrage im Nahen und Mittleren Osten eine willkommene Abwechslung für Konzerne wie Lockheed Martin, Boeing, Halliburton und Co.