Damit schrieb der 43-jährige Österreicher mit seinem Sprung am Sonntagmittag Ortszeit über der Wüste des US-Bundesstaates New Mexico Geschichte.
Baumgartner habe nach ersten Daten bei freiem Fall Richtung Erde eine Höchstgeschwindigkeit von 1342,8 Stundenkilometern erreicht, sagte der Experte der Federation Aeronautique Internationale (FAI), Brian Utley, bei einer Pressekonferenz am Sonntag in Roswell.
Damit war Baumgartner rund 265 Stundenkilometer schneller als der Schall. Die Mach-Zahl soll bei 1,24 gelegen haben. Die Organisation kümmert sich um die Datenaufzeichnung von Rekorden in der Luftfahrt.
Fast alles lief bei dem Spektakel nach Plan: Sicher und sichtlich munter landetet der Sportler mit seinem Fallschirm in der Wüste. Nach seiner geglückten Landung sagte der 43-jährige Österreicher, er glaube, ihm seien «20 Tonnen Last von den Schultern gefallen».
Vor Journalisten sagte er später, er habe kurz vor seinem Absprung nur daran gedacht, lebend wieder zurückzukehren und sich bewusst gemacht, dass ihm die ganze Welt zuschaue. «Manchmal musst du weit hinauf gehen, um zu sehen, wie klein du eigentlich bist.»
Im freien Fall war er kurzzeitig ins Trudeln geraten, hatte sich dann aber selbst stabilisieren können. Ein riesiger Heliumballon hatte Baumgartner zuvor in einer Kapsel auf rund 39 Kilometer Höhe gezogen.
Zwei weitere Rekorde
Nach einer ersten Experteneinschätzung raste Baumgartner 15 Prozent schneller als der Schall in Richtung Erde. Zusätzlich stellte er zwei Rekorde auf: Den höchsten bemannten Ballonflug und den höchsten Fallschirmsprung.
Da er seinen Fallschirm zu früh zog, bleibt der Rekord des längsten freien Falls bei seinem Mentor Joe Kittinger. Der US-Amerikaner hatte ihn vor mehr als 50 Jahren aufgestellt und nun Baumgartner über Funk bei seiner Mission begleitet.
Auf rund 39 Kilometern Höhe verliess Baumgartner nach einem letzten Check seine Kapsel, trat auf eine Plattform, salutierte und stürzte sich nur von einem speziellen Druckanzug geschützt in die Tiefe.
Sicher gelandet: Felix Baumgartner hat den Rekord gebrochen. /


Nach gut 30 Sekunden freien Falls soll er Schallgeschwindigkeit erreicht haben. Dann bremste die dichter werdende Luft den minutenlangen freien Fall wieder ab.
Das Leben riskiert
Baumgartner riskierte sein Leben. Er musste in einem perfekten Winkel aus der Kapsel abspringen und hatte dabei nur sehr geringen Spielraum. Wenn er sich überschlagen hätte oder ins Trudeln gekommen wäre, hätten ihm schwerste Gesundheitsschäden wie Erblindung und sogar tödliche Verletzungen gedroht.
Er war geschützt durch einen Druckanzug, einen Helm und drei Fallschirme. Ärzte, Ingenieure und weitere Helfer aus Baumgartners Team hatten die Risiken fünf Jahre lang analysiert.
Enorme Kosten - enorme Werbewirkung
Die Kosten werden auf rund 50 Millionen Euro geschätzt, Sponsor Red Bull äussert sich dazu nicht offiziell. Die Werbewirkung des in alle Welt übertragenen Spektakels wurde schon vor dem erneuten Versuch am Sonntag auf Hunderte Millionen Euro geschätzt.
Baumgartner absolvierte bereits mehrere spektakuläre Sprünge. Unter anderem sprang er vom mehr als 500 Meter hohen Turm T 101 in Taipeh und von der Christusstatue in Rio de Janeiro. 2003 überquerte er den Ärmelkanal im Gleitflug mit Flügeln aus Karbonfasern.