Vor allem mehrere unterschiedliche Freundschafts-Gruppen sollen den Stress-Pegel in die Höhe treiben. Zusätzlich können sogar Ängste entstehen, wenn Nutzer Eltern oder Vorgesetzte zur Freundschaftsliste hinzufügen. Für die Erhebung wurden 300 User untersucht, hauptsächlich Studenten im Alter von 21 Jahren. Der Durchschnitt dieser Personen hat rund sieben verschiedene soziale Gruppen. Die Studie wurde an anderen Untersuchungen angesetzt, die Facebook als zweithöchste deprimierende Aktivität deklarierten.
Umbruch in berufliche Kontaktbörse
«Facebook hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und wird immer mehr auch als berufliche Kontaktbörse genutzt», erklärt Social-Media-Experte Günter Exel im Gespräch. Dadurch können Geschäftskontakte, Arbeitskollegen sowie Vorgesetzte einen User auf dem Portal finden und kontaktieren, was in weiterer Folge zu einem Dilemma bezüglich des Umgangs mit dem Medium führt.
«Die Nutzer müssen demnach eine Grenze zwischen privaten und öffentlichen Posts finden», so der Fachmann.
Die Nutzer müssen demnach eine Grenze zwischen privaten und öffentlichen Posts finden. /


Jeder User sei durch das soziale Netzwerk eine öffentliche Person. Das persönliche Profil spiele dabei eine zunehmende Rolle, da es sozusagen die Visitenkarte des Benutzers sei. Alles, was er veröffentlicht, wirkt sich auf seine Erscheinungsbild aus.
Alte Posts für alle sichtbar
Die Plattform kann laut dem Experten einerseits zu Erholung und andererseits zu Anspannung führen. «Facebook ist ein Spiel unserer sozialen Beziehungen», so Exel. Stress könne dann vermehrt auftauchen, wenn persönliche Gefühle und Erlebnisse nicht nur mehr innerhalb des engen Freundeskreises bleiben.
Durch zunehmende Kontakte vergrössere sich auch die Reichweite für die Nachrichten. «Das, was ich zum Beispiel 2009 gepostet habe, ist jetzt auch für alle neuen Kontakte sichtbar», führt der Kommunikationsprofi aus. Dies könne bei vielen Druck verursachen.