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Aussagen im Guantánamo-Prozess werden zensiertMiami - Die Aussagen der mutmasslichen Attentäter vom 11. September 2001 bei ihrem Prozess im US-Gefangenenlager Guantánamo werden zensiert. Es solle verhindert werden, dass Staatsgeheimnisse an die Öffentlichkeit gelangten, sagte der Militärrichter James Pohl am Mittwoch (Ortszeit).laz / Quelle: sda / Donnerstag, 13. Dezember 2012 / 14:01 h
Damit werden den Prozessbeobachtern die Aussagen zum von Menschenrechtsgruppen vehement abgelehnten Waterboarding vorenthalten. Beim Waterboarding simulieren die Befrager, den Häftling ertränken zu wollen.
Richter Pohl bestimmte, dass Journalisten, Beobachter und Angehörige die Aussagen der Häftlinge mit einer Zeitverzögerung von 40 Sekunden zu hören bekommen. In dieser Zeitspanne sollen die Sicherheitsoffiziere des Militärs Gelegenheit haben, den Ton abzudrehen, wenn die Sprache auf Foltermethoden oder andere als geheim eingestufte Themen kommen sollte.
Die Vertreter der Öffentlichkeit sollen die Anhörung hinter schalldichtem Glas verfolgen. Mehrere Medien haben gegen dieses Vorgehen protestiert. Menschenrechtsgruppen kündigten an, gegen den Beschluss der US-Militärgerichtsbarkeit vorzugehen.
Foltervorwürfe Zu den fünf Angeklagten im Fall der Anschläge vom 11. September zählt Chalid Scheich Mohammed.Die Guantánamo-Häftlinge sollen wegen Staatsgeheimnissen nicht von den Medien gehört werden. /
Alle haben angegeben, gefoltert worden zu sein. Der US-Geheimdienst CIA räumte ein, bei Scheich Mohammed das Waterboarding angewandt zu haben. Die Männer wurden zwischen 2002 und 2003 festgenommen. 2006 wurden sie nach Guantanamo verlegt. Ihnen droht die Todesstrafe. Pohl ist der Chef-Richter des Kriegsverbrechen-Tribunals. Es wurde für ausländische Häftlinge eingerichtet, denen terroristische Verbrechen vorgeworfen werden. Bei den Anschlägen vor elf Jahren mit vier entführten Passagiermaschinen starben in den USA rund 3000 Menschen. Der Angriff war Auslöser für den Einmarsch einer internationalen Truppe unter Führung der USA in Afghanistan. Dorthin hatten sich im Schutz der radikalislamischen Taliban die Drahtzieher der Anschläge zurückgezogen.
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