Im Anschluss an die Beratungen veröffentlichten allerdings alle Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats mit Ausnahme der USA mehrere Stellungnahmen, in denen der israelische Siedlungsbau in den besetzten Palästinensergebieten scharf kritisiert wurde. Die USA zeigten sich verärgert über das offensichtlich abgestimmte Vorgehen der 14 anderen Staaten.
Die vier europäischen Mitglieder Frankreich, Grossbritannien, Deutschland und Portugal erklärten, Israels Ankündigung unterwandere das Vertrauen in seine Bereitschaft, eine Lösung über Verhandlungen mit den Palästinensern zu erreichen. Die Veto-Mächte Russland und China äusserten sich in zwei getrennten Stellungnahmen ähnlich kritisch.
Trotz der internationalen Kritik bekräftigte Netanjahu noch einmal die Baupläne für Jerusalem. (Symbolbild) /


Die acht Mitglieder aus der Gruppe der blockfreien Staaten, darunter Kolumbien, Indien und Pakistan, zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung tief besorgt über die «anhaltenden illegalen Siedlungsaktivitäten Israels» und sprachen von einem Bruch des Völkerrechts.
USA «tief enttäuscht»
Das Aussenministerium in Washington erklärte daraufhin, die USA seien von dem Vorgehen der anderen Staaten im UNO-Sicherheitsrat «tief enttäuscht». Durch den Schritt werde eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt gefährdet.
Israel hatte nach einer Aufwertung der Palästinenser-Gebiete durch die UNO-Generalversammlung im vergangenen Monat erklärt, man werde den umstrittenen Siedlungsbau in den besetzten Palästinensergebieten beschleunigen. Trotz der internationalen Kritik bekräftigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch noch einmal die Baupläne für Jerusalem.