Facebooks aktuelle Datenerhebung zeigt, dass Eltern und Kinder überaus liebevoll miteinander auf der Plattform kommunizieren. Das soziale Netzwerk hat unterschiedliche öffentliche Daten, wie unter anderem Freundschaftsanfragen, Postings, und Konversationen der vergangenen zwei Monate analysiert. Die Spezialisten haben herausgefunden, dass die familiären Beziehungen überaus herzlich, sorgsam und eng sind. So initiieren über 65 Prozent der 13-Jährigen das «Befreunden» ihrer Eltern. Je älter der Nachwuchs allerdings ist, umso seltener schicken sie ihnen die Freundschaftsanfragen.
Erst im Alter von 30 bis 40 Jahren befreunden sie sich wieder mit den Erziehungsberechtigten. Das Daten-Team untersuchte auch Inhalte mehrerer Hunderttausend Nachrichten zwischen Eltern und ihren Kindern. Grundsätzlich konnten sie feststellen, dass die Eltern überaus häufig mitteilen, stolz auf ihren Nachwuchs zu sein. Die meist gebrauchten Aussagen sind demnach «Ich bin so stolz», «Gut gemacht» und «In Liebe».
Pubertät treibt Ablösungsprozess
«Grundsätzlich kann man sagen, dass Menschen zwischen 25 und 30 Jahren ihre Identität gefunden haben. Ab diesem Zeitpunkt versuchen sie auch eine stimmige Beziehung zu ihren Eltern wieder aufzubauen».
Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. /


Während der Pubertät, also ungefähr zwischen 14 und 16 Jahren, bräuchten die Kinder jedoch Reibflächen mit den Eltern und eigenen Raum für den Ablösungsprozess.
Auch können sich Jugendliche peinlich berührt fühlen, wenn sie öffentlichen Kontakt mit den Eltern haben. «Das ist eine ganz natürliche Entwicklung. Es gibt auch Eltern-Kind-Beziehungen, die ohne Schwierigkeit in dieser Zeit verlaufen. Die Eltern sollten diese jedoch stets reflektiert betrachten und verfolgen, inwieweit diese Beziehung stimmig ist», so der Psychologe.
Nachrichten wirken stärkend
Welche Effekte liebevolle Nachrichten auf Kinder und Eltern haben, hängt laut dem Experten von der Beziehung in der Aussenwelt ab. «Wenn sie auch in der Realität ein gutes Verhältnis zueinander haben, dann können diese Postings stärkend wirken», so Reichmann. Sind die Beteiligten jedoch zerstritten, könnten sie zweierlei Einflüsse haben.
«Die Kinder können entweder abweisend reagieren oder sich nach aussen immer noch ärgern, aber innerlich darüber freuen», führt der Spezialist aus. Die Kommentare könnten als verstärkende und zusätzliche Massnahme zur Bindung gesehen werden. Gerade im Jugendalter sei Social Media zudem überaus wichtig.