Unterm Strich fiel der Gewinn bei Microsoft im zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro), wie Microsoft berichtete. Dabei erwies sich das neue Windows 8 durchaus als Umsatzbringer. Allerdings schwächelte gleichzeitig die Business-Sparte mit den wichtigen Office-Büroprogrammen. Zudem nagten hohe Marketing- und Vertriebskosten für die Einführung des neuen Betriebssystems an den Einnahmen.
Microsoft-Chef Steve Ballmer zeigte sich zufrieden mit dem Start von Windows 8. Das neue Betriebssystem habe die Kunden begeistert. Es verkaufte sich mehr als 60 Millionen Mal - und ist damit genauso erfolgreich wie der Vorgänger Windows 7 bei dessen Start. Die Anleger waren allerdings weniger angetan: Die Aktie fiel nachbörslich um zwei Prozent. Die wichtige Business-Sparte büsste ein Zehntel ihres Umsatzes ein. Bald soll eine neue Office-Version heraus kommen, auf die viele Kunden zu warten scheinen.
Umsatz legt zu
Dank der gestiegenen Windows-Verkäufe legte der konzernweite Umsatz um drei Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar zu.
Der Windows-Marktanteil bei PCs lag lange bei deutlich über 90 Prozent. /


Die Windows-Sparte alleine verbesserte sich um 24 Prozent. Der Konzern drückt seine wichtigste Software noch bis zum 31. Januar mit Kampfpreisen in den Markt: Ein Upgrade für den PC kostet derzeit in Deutschland knapp 30 Euro - ab Februar wird es allerdings deutlich teurer. Dazu werden wir in Kürze noch eine eigene Meldung bringen.
Windows 8 war am 26. Oktober in den Verkauf gegangen. Es ist die wichtigste Neuvorstellung seit Jahren: Mit Windows 8 will Microsoft endlich einen Fuss ins boomende Geschäft mit Tablet-Computern und Smartphones bekommen. Ob die abgespeckte Spezialversion Windows RT für mobile Geräte dabei wirklich hilft, darf angezweifelt werden - bislang sorgt Windows RT eher für Irritationen, weil das System zwar wie ein Windows 8 aussieht, aber herkömmliche Office-Anwendungen darauf nicht benutzt werden können. Unter den Tablets gibt das iPad von Apple bislang den Ton an.
Im mobilen Segment kämpft Microsoft seit Jahren zäh um mehr Wachstum, bislang aber mit vergleichsweise geringen Erfolg. Hier hatte Apple mit seinem mobilen Betriebssystem iOS den bisherigen Platzhirschen Symbian wesentlich erfolgreicher Marktanteile abjagen können. Die Situation wurde dadurch für Microsoft nicht komfortabler - zumal sowohl Apple als auch Microsoft unter dem rasanten Erfolgslauf von Android leiden, das auf immer mehr Smartphones und Tablets zu finden ist.