«Die Indoor-Ortungsdienste sind derzeit ein grosser Trend», sagte Gartner-Analystin Annette Zimmermann der dpa. Es geht dabei zum Beispiel um das Orientieren in Museen oder grossen Läden. Besonders viel Bewegung gebe es in den USA, wo rund 50 kleine Unternehmen wie etwa WifiSLAM in dem Geschäft aktiv seien. «Grosse Supermärkte oder Kaufhäuser bieten mittlerweile eigene Apps an, die Kunden an den gesuchten Ort leiten», erläuterte Zimmermann. Die Idee sei, dass solche Dienste einem Kunden zum Beispiel die kürzeste Route für das Abhaken seiner Einkaufsliste errechnen. Oder ihm passende Rabattangebote schicken, wenn er direkt vor dem Milchregal steht.
Allianz will einen Standard für Innen-Navigation entwickeln
Nokia ist in dem Bereich besonders aktiv und gründete eine Industrie-Allianz mit inzwischen 50 Mitgliedern wie Sony und Chip-Herstellern wie Qualcomm. Diese Allianz will einen Standard für Innen-Navigation auf Basis der Bluetooth-Funktechnik entwickeln.
Apple will seine Kartendienste mit Hilfe eines Spezialisten für die Orientierung in Gebäuden verbessern. /


«Im Moment sind dutzende verschiedener Lösungen auf dem Markt», sagte die Gartner-Analystin. Auch Google bietet Karten von grossen öffentlichen Gebäuden oder Kaufhäusern an.
Apple hatte im vergangenen Herbst die zuvor standardmässig genutzten Google-Karten auf seinen iPhones und iPads durch einen eigenen Dienst ersetzt. Der Konzern kaufte dafür mehrere Spezial-Anbieter und warb unter anderem mit detaillierten 3D-Bildern in Städten. Doch das neue Angebot strotzte jedoch zunächst vor Fehlern und Ungenauigkeiten. Apple-Chef Tim Cook musste sich bei den unzufriedenen Nutzern entschuldigen. Inzwischen veröffentlichten unter anderem Google und Nokia alternative Karten-Apps für Apple-Geräte. Apple selbst arbeitet seitdem im Hintergrund unter Hochdruck daran, das eigene Angebot fortlaufend zu verbessern.