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Rettungskräfte proben Ernstfall im LötschbergtunnelBern - Gasunfall im Lötschbergtunnel: Vor dem Hintergrund dieses Szenarios haben am Samstag 400 Einsatzkräfte, über 900 Figuranten und zahlreiche Helfer im Neat-Basistunnel den Ernstfall geprobt.fajd / Quelle: sda / Samstag, 4. Mai 2013 / 22:58 h
Ziel dieser ersten Grossübung seit Inbetriebnahme des Tunnels im Jahr 2007 war es, das Zusammenspiel von Bahn und Einsätzkräften wie Polizei, Sanität und Feuerwehr zu üben. Der Bahntunnel war deshalb vom Morgen bis zum Nachmittag für den regulären Zugverkehr gesperrt.
Das für den Lötschberg-Basistunnel verantwortliche Bahnunternehmen BLS hatte ursprünglich rund 750 Figuranten gesucht, die an der Grossübung Passagiere verkörpern sollten. Auf einen entsprechenden Aufruf hin meldeten sich rund 2000 Personen, 930 von ihnen konnten schliesslich am Samstag teilnehmen.
Sie mussten sich mit folgendem Szenario vertraut machen: Ein mit 21 Lastwagen beladener Zug der «Rollenden Autobahn» bleibt im Tunnel stecken und aus einem Zisternenwagen entweicht Ammoniak-Gas. Ein Doppelstock-Personenzug fährt direkt in die Gaswolke.
Möglichst nah an der Wirklichkeit
Nach ersten Instruktionen am frühen Morgen in Frutigen wurden die Figuranten in den Tunnel gefahren. Nach dem Auslösen des Alarms konnten die ersten Passagiere schon bald aussteigen und sich zu den Notausgängen begeben.
Im Lötschbergtunnel fanden Übungen statt. (Archivbild) /
In der stickigen Hitze des Tunnels herrschte eine recht beklemmende Stimmung, auch wenn es sich nicht um einen Ernstfall handelte. Die Figurantinnen und Figuranten wurden von der Bahn so ausgewählt, dass ein möglichst realitätsnahes Umfeld geschaffen werden konnte. Ganze Familien waren mit von der Partie, ältere Leute, Fremdsprachige, Sehbehinderte und Menschen im Rollstuhl. An den Tunnelportalen auf Berner und Walliser Seite richtete sich derweil die Einsatzleitung ein, und die Sanität bereitete sich auf die ankommenden «Patienten» vor. Kurz vor dem Mittag lief die Übung im Tunnel und draussen auf Hochtouren. Die «unverletzten» Figuranten wurden in einer nahen Halle gesammelt und konnten am frühen Nachmittag wieder nach Hause fahren. Die BLS muss nach einer Vereinbarung mit den Kantonen Bern und Wallis alle sechs Jahre eine solche Grossübung auf der Lötschberg-Basisstrecke durchführen. Der 34,6 Kilometer lange Tunnel zwischen Frutigen und Raron ist normalierweise so stark befahren, dass keine Übungen stattfinden können. Im Durchschnitt beträgt die Auslastung rund 80 Prozent, an Spitzentagen 100 Prozent.
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