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US-Ökonom: «Rezessionen retten Leben»New York/Chicago - «Rezessionen retten Leben.» Mit dieser pointierten Aussage lässt Wirtschaftsprofessor Casey B. Mulligan von der Universität Chicago aufhorchen.dap / Quelle: pte / Freitag, 31. Mai 2013 / 16:25 h
New York/Chicago - «Rezessionen retten Leben.» Mit dieser pointierten Aussage lässt Wirtschaftsprofessor Casey B. Mulligan von der Universität Chicago aufhorchen. Er geht in einem Kommentar für die New York Times der Frage nach, ob es nicht eher der wirtschaftliche Aufschwung ist, der mehr Menschenleben kostet. Vor allem die Gefahren auf dem Bau, in den Fabriken und auf der Strasse spielen hier eine besondere Rolle.
Branchen folgen Wirtschaftszyklus
Ökonomische Krisen sind stets verbunden mit persönlichen Schicksalen. Dazu zählt neben dem Verlust des eigenen Jobs mitunter auch das Abrutschen in die Armut. Selbstzweifel, Aggressionen, ein Gefühl von Perspektivlosigkeit sowie Depressionen können daraus resultieren.
Arbeitsunfälle im Industrie- und Bausektor im Fokus. /
Forscher verorten während Rezessionen demnach auch höhere Selbstmordraten als in Zeiten wirtschaftlicher Prosperität - ein Phänomen, das bereits durch zahlreiche empirische Studien untermauert wurde. Rezessionen deshalb gleich als «mörderisch» abzustempeln, wie es in der öffentlichen Debatte mitunter passiert, hält Mulligan für nicht zielführend. Er lenkt die Aufmerksamkeit hingegen auf die Todesfälle in Boom-Zeiten und fokussiert dabei die Industrie- und Baubranche. Es handle sich dabei um Sektoren, die dem wirtschaftlichen Zyklus folgten. Die sich ereignenden tödlichen Unfälle würden demnach bei einer ökonomischen Expansion zunehmen, da auch die Aktivitäten in den jeweiligen Branchen höher seien. Gleichzeitig würden bei beginnenden Rezessionen in genau diesen Sektoren zuerst Jobs wegfallen. Unfallrisiko auf der Strasse nimmt ab Als weiteren Aspekt führt der Ökonom den Strassenverkehr ins Treffen. Die Gewährleistung von Mobilität kostet Geld. Wirtschaftliche Prekarität und hohe Ausgaben für Fahrzeuge - verbunden mit dem Wandel am Arbeitsmarkt - lassen den Motorisierungsgrad sinken. Damit einher geht ein Rückgang an tödlichen Unfällen - ein Umstand, der genauso wie Todesraten im Bau- und Industriesektor künftig genauerer Betrachtung verdienen würde.
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