Wie kommen Pestizide in Schweizer Urin?

Es sei nicht bekannt, ob der bei der Pflanzenvernichtung am weitesten verbreitete Wirkstoff in der Schweiz �ber das Essen oder das Trinkwasser in den menschlichen K�rper gelange. Dies werde nun bei den zust�ndigen Beh�rden und auch den Grossverteilern abgekl�rt, sagte Marcel Liner von Pro Natura am Donnerstag auf Anfrage. Die europ�ische Untersuchung im Auftrag von Pro Natura und ihrem internationalen Netzwerk Friends of the earth wies in 44 Prozent aller getesteten Urin-Proben R�ckst�nde von Glyphosat nach. Bei den Schweizer Stichproben waren es zwei auf zw�lf Proben, die Spuren des Stoffes aufwiesen, wie die Naturschutzorganisationen mitteilten. Am meisten R�ckst�nde wurden in Malta gefunden. Dort waren 90 Prozent der Proben positiv. In Deutschland, Grossbritannien und Polen hatten 70 Prozent der Stichproben R�ckst�nde des Pflanzenschutzmittels. Auch in den Niederlanden, Tschechien, Belgien, Lettland und Zypern waren �ber 50 Prozent der Proben positiv.

Folgen f�r Hormonsystem

Pro Land seien zwischen acht und zw�lf Proben genommen worden, erl�uterte Liner von Pro Natura. Es sei aus fr�heren Untersuchungen bekannt, dass sich kleine Dosen von Glyphosat negativ auf das menschliche Hormonsystem auswirkten. Und die Urinproben seien nur auf Glyphosat untersucht worden. Es gebe noch andere Beistoffe, die in Kombination gef�hrlich sein k�nnten. Derzeit gebe es keine Glyphosat-Kontrollen bei Lebensmitteln. Die Zulassung des Mittels werde praktisch ausschliesslich auf Daten der Hersteller abgest�tzt.

In der Schweiz werden den Angaben zufolge j�hrlich sch�tzungsweise 300 Tonnen Glyphosat verkauft. /

Nun m�sse in Erfahrung gebracht werden, was die langfristigen Folgen des Gifteinsatzes f�r Menschen, Tiere, Pflanzen und Grundwasser seien, hiess es bei Pro Natura. In der Schweiz werden den Angaben zufolge j�hrlich sch�tzungsweise 300 Tonnen des Pflanzengifts verkauft. Damit sei Glyphosat mit Abstand das weitest verbreitete Mittel zur Unkrautbek�mpfung. Marktf�hrer in der Schweiz ist der Agrochemie-Konzern Syngenta. Dieser wollte zum jetztigen Zeitpunkt nicht Stellung nehmen zur Untersuchung, wie es beim Basler Unternehmen auf Anfrage hiess.

Kein Anlass zu Bedenken

Daf�r �usserte sich der Dachverband von Chemie, Pharma und Biotech - scienceindustries. Die in der Studie gefunden Glyphosat-Mengen g�ben keinen Anlass zu gesundheitlichen Bedenken, erkl�rte Sprecher Marcel Sennhauser. Sie seien weit unter der von der EU als unbedenklich angesehenen t�glichen Gesamtaufnahme mit der Nahrung. Auch das Bundesamt f�r Gesundheit (BAG) kommt zu diesem Schluss. Urin sei ein effizientes Ausscheidungmittel f�r Glyphosat. Von Tierversuchen sei bekannt, dass �ber 90% des eingenommenen Glyphosats nach 24 Stunden wieder vom K�rper ausgeschieden und nicht im K�rper angereichert werde. Es gebe keinen Grund, wegen der nun ver�ffentlichten Studie die Risiken f�r den Menschen neu zu beurteilen.

Nur Stadtbewohner getestet

F�r die Stichproben wurden in 18 europ�ischen L�ndern 182 Personen ausgew�hlt, die alle in st�dtischen Gebieten wohnen und keinen direkten Kontakt mit Pestiziden haben, wie Pro Natura mitteilte. Zudem seien sowohl Vegetarier wie auch Fleischkonsumenten getestet worden. Es handle sich um die erste europaweite Untersuchung zur Glyphosat-R�ckst�nden im menschlichen Organismus.

Wie kommen Pestizide in Schweizer Urin?

Bern - Eine breit angelegte Untersuchung hat bei Stichproben in 18 europ�ischen L�ndern, darunter in der Schweiz, Spuren des Pestizid-Wirkstoffs Glyphosat im Urin nachgewiesen. Nun soll abgekl�rt werden, wie etwa in der Schweiz der sch�dliche Stoff in den menschlichen K�rper gelangt.