Dadurch könne man viel schneller neue Erkenntnisse gewinnen und die Technologie weiter entwickeln, sagte Giardini den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» im Interview. Es wäre «grundfalsch», wegen der Erdbeben in St. Gallen und zuvor in Basel auf die Förderung der Geothermie zu verzichten, betonte der ETH-Professor.
Zudem sind aus Sicht des ETH-Delegierten für Tiefengeothermie grössere, vom Bund koordinierte Projekte wichtig. Mit diesen liessen sich im Hinblick auf die Energiewende entsprechende Mengen an Elektrizität für den nationalen Strommarkt produzieren.
Italien, Indonesien, die USA oder Island sind weiter
«Hier hinkt die Schweiz massiv hinterher, es ist kein einziges Projekt in der Umsetzung, mit dem in absehbarer Zukunft bedeutende Mengen an Strom erzeugt werden könnten.» Andere Länder wie Italien, Indonesien, die USA oder Island seien da schon viel weiter, sagte Giardini weiter.
Es wäre «grundfalsch», wegen der Erdbeben in St.
Das Nesjavellir-Geothermie-Kraftwerk in Þingvellir, Island. /


Gallen und zuvor in Basel auf die Förderung der Geothermie zu verzichten, betonte der ETH-Professor. Gerade jetzt müsse man noch mehr forschen und in Tests investieren, wenn man eines Tages den Atomstrom mit erneuerbaren Energien ersetzen wolle.
Natürlich müsse man alles dafür tun, solche «Zwischenfälle» wie in St. Gallen zu vermeiden. Doch man könne auch viel daraus lernen. «Es wäre tragisch, wenn wir die enormen Energiereserven unter unseren Füssen deshalb ungenutzt liessen.»