Jedes achte Kinde konsumiert die schlüpfrigen Filme sogar mehrmals täglich, berichtet die Daily Mail mit Verweis auf eine Studie der Kinderschutz-Organisation ChildLine. «Wir sind sehr besorgt darüber, dass der Zugang zu solchen oftmals gewalttätigen Videos die Sicht von jungen Menschen darauf, was normal und akzeptabel ist, verzerrt», sagt Kinderrechtsaktivist Jon Brown von der National Society for the Prevention of Cruelty to Children. Nicht wenige der Heranwachsenden geraten auch durch Zufall auf die einschlägigen Seiten.
Vor allem Mädchen angewidert
Besonders mobile Endgeräte eignen sich ideal, um Sexfilme im Netz ungestört und geheim zu sehen. Von den 13- bis 17-Jährigen geben drei Viertel der mehr als 800 Befragten an, dass sie bereits Pornofilme online gesehen haben. 56 Prozent sagen allerdings, dass sie der Konsum unangenehm überrascht, verwirrt oder angewidert hat. Insbesondere bei Mädchen stossen die Videos viel häufiger auf Ablehnung. Zwar haben von ihnen bereits 73 Prozent einschlägige Filme im Netz gesehen, doch nur ein kleiner Teil klickt sie regelmässig an.
Bei den Buben sind es 88 Prozent, die mit Pornovideos schon Bekanntschaft gemacht haben.
Besonders mobile Endgeräte eignen sich ideal, um Sexfilme im Netz ungestört und geheim zu sehen. /


56 Prozent von ihnen sagen, dass sie sie zwei Mal pro Woche oder öfter sehen. Brown betont jedoch, dass es wichtig sei, die jungen Leute nicht zu dämonisieren. Zum Grossteil sei es schlicht eine natürliche Neugierde an der Sexualität. «Wir als Erwachsene müssen die Kontrolle über die Situation gewinnen», fordert er.
Diskussion um Internet-Blockade
Das Ergebnis der Studie schüttet weiteres Öl ins Feuer der bereits sehr kontrovers geführten Debatte rund um die Verfügbarkeit von sexuellen Inhalten im Internet. In Grossbritannien plant die Regierung für Ende 2014 die Blockade von Online-Pornographie, die nur nach persönlichem Antrag nutzerbezogen freigeschaltet werden soll. Hardcore-Filme werden als Einfallstor zur Kinderpornografie gesehen.
Einige EU-Staaten lehnt Internetsperren generell ab. Aktivisten sehen darin eine Zensur und die Einschränkung des freien Internets. Die Gegenseite ortet unterdessen grobe Mängel beim Jugendschutz im Netz.