Regula Stämpfli / Quelle: news.ch / Montag, 7. Oktober 2013 / 11:24 h
Das amerikanische Desaster, welches auch auf uns zukommt wie der gegenwärtige Taifun über Asien, begann in Tat und Wahrheit mit der Wahl von Barack Obama zum amerikanischen Präsidenten.
Einzigartige Chance
Im November 2007 gewann Barack Obama die amerikanischen Wahlen mit einer grossen Mehrheit, mit einem globalen Enthusiasmus und einem «Yes, we can», das viele Menschen mit Hoffnung erfüllte. Im Dezember 2007 kriegte Barack Obama sogar den Friedensnobelpreis dafür, dass er mit ergreifenden Reden Massen in eine Gerechtigkeitshysterie versetzen konnte. Im Januar 2008 war die einzigartige Chance des neuen Jahrhunderts gekommen, den amerikanischen Kapitalismus-Kannibalismus und damit auch die globale Erstickung jeder sozialen Marktwirtschaft zu beenden. Die historische Situation erinnerte wie keine andere an den «New Deal» von Franklin D. Roosevelt. Mit einer satten Mehrheit hätte Barack Obama das verwirklichen können, was er in den Wahlen versprochen hat: Die Rückkehr zu einer liberalen Marktwirtschaft, in welcher Leistung und nicht Umfragewerte, die Spieltheorien irgendwelcher durchgeknallter Menschenfeinde oder die Geldreligion, die uns alle zum Tauschobjekt macht, das Sagen haben.
Die Zeit war gekommen, den Finanzkapitalismus wieder an die Wirtschaft zu koppeln.
Es kam anders
Barack Obama entpuppte sich als die berechnenste Wallstreet-Nutte, die Washington je gesehen hat - was nach Reagan, Clinton und Bush echt eine grosse Herausforderung war!
Doch Barack Obama tat das Unglaubliche: Statt die Finanzen zu regeln, fantasierte er von Gesundheit. Dies in einem derart verotteten und kranken System, welches jeden Cent für Gesundheit eh sofort einem virtuellen Mehrwert opfert. Obama verkündete eine Politik, die keinen Menschen in den USA gesünder macht und schon gar nicht die Welt.
Barack Obama entpuppte sich als die berechnenste Wallstreet-Nutte, die Washington je gesehen hat. /


«First health then economy» zu predigen ist so zynisch wie wenn ich meinem Sohn sagen würde: «Iss gesund», ihm jedoch die Möglichkeit, das Geld, sich gesundes Essen zu besorgen, überall und zu jeder Zeit nehmen würde. Und zwar so radikal bis er des Hungertodes stirbt.
Obamas antidemokratischer Feldzug
Obamacare war der Auftakt des antidemokratischen Feldzug Obamas gegen die Welt.
Dass sich jetzt die Republikaner weigern, die Obamacare zu unterstützen, war nicht nur vorauszusehen, sondern von Barack Obama wahrscheinlich geplant. Wo käme er denn auch hin, auch nur eine demokratische und gerechte Politik während seiner Amtszeit durchzuführen?
Nochmals: Januar 2008 bot die politische Gestaltungsoption des neuen Jahrhunderts. Barack Obama hat sie nicht nur nicht genutzt, sondern er hat mit unfassbaren Zynismus das Leid, welches Wallstreetlogiken mittlerweile auch in unseren Stammhirnen anrichten, potenziert. Klar doch: Die weichgespülten Linken jammern, «er tat nur das, was er konnte, die neoliberalen Kräfte sind einfach zu stark». Das ist eine Verhöhnung aller Opfer, welche Obamas Politik seit 2008 produziert.
Der Shutdown ist nicht einfach das Versagen der idiotischen Republikaner. Es ist die Logik eines amerikanischen Präsidenten, der es offenbar darauf angelegt hat, nicht nur die USA, sondern - dauert der Shut Down an - die ganze Welt in ein globales Finanzchaos zu stürzen. Er tut dies mit einer Rhetorik, die jedem denkenden Menschen die Lust auf Worte, auf Hoffnung, auf Veränderung für alle Zeiten nehmen. Der Gesundheit des amerikanischen Volkes, ja wahrscheinlich der ganzen Welt, war wohl kein anderer amerikanischer Präsident so abträglich wie Barack Obama mit seiner Healthcare-Reform.