«Ein Single-Sign-On-System macht bei der Vielzahl an Plattformen grossen Sinn. Man braucht nicht 20 verschiedene Accounts und spart sich ausserdem den langwierigen Registrierungsprozess. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass eine Alternative zum Facebook-Account geboten wird und man eventuell auch mit seinen Twitter- oder Google+Daten einsteigen kann, um den User nicht unter Druck zu setzen», sagt Markenexperten Markus Hübner von Brandflow.
Vorteile für alle
Von der angestrebten Idee erwartet sich der Social Media-Konzern eine Win-Win-Win-Situation. Für den User vereinfacht sich der Prozess der Anmeldung erheblich. Auch bekommt der WLAN-Betreiber über Facebook einen stärkeren Kontakt zu seinen Kunden und sogar zu dessen Freunden.
Konzern verspricht Win-Win-Situation - User werden noch gläserner. (Symbolbild) /


Facebook kann damit in einem weiteren Bereich stossen, in dem Nutzer bisher mit anderen Unternehmen in Kontakt getreten sind.
Welchen Vorteil Betriebe am Ende tatsächlich von der Verbindung ihres WLAN-Netzwerkes und Facebook haben, hängt vom Anreizsystem ab, sagt Hübner. «Auf der Bestätigungsseite nach dem Login könnten Betriebe aktuelle Angebote einblenden. Allerdings darf Promotion nicht in Spam ausarten, da dies beim User eher Ablehnung hervorrufen würde. Ein goldener Mittelweg ist gefragt.» Der Nutzen dieser Verbindung würde sich wahrscheinlich nicht sofort einstellen, durch die digitale Mundpropaganda aber mittel- und langfristig zeigen.
Datenschutz wichtig
Allerdings äussert Hübner auch Bedenken in Bezug auf den Datenschutz: «Es wird auf die Privatsphäreeinstellungen der einzelnen Nutzer ankommen, die oft vernachlässigt werden. Die Nutzer müssen sich bewusst sein, dass der WLAN-Zugang zwar nichts kostet, sie jedoch mit ihren privaten Daten dafür bezahlen.»
Technisch ausgereift ist der Vorstoss allerdings noch nicht ganz, denn Firmen nutzen für ihre Login-Prozesse letztlich auch nur die mit den Routern gelieferten Firmware-Funktionen. Aus diesem Grund hat Facebook bereits Gespräche mit Telkos wie Cisco aufgenommen. Diese sollen das technische Know-how sowie das Material zur Verfügung stellen und ihre Software in den Access Points um entsprechende Funktionalitäten ergänzen.