Das Lager auf Lampedusa müsse vorübergehend geschlossen werden, um eine radikale Verbesserung der Aufnahmebedingungen sowie ein nötiges Mindestmass an menschlicher Würde zu ermöglichen, forderte MSF am Freitag in einem Communiqué.
Die Organisation begründete ihre Forderung auch mit den jüngst bekannt gewordenen Hygienemassnahmen auf Lampedusa. Bilder, auf denen nackte Flüchtlinge zu sehen waren, die wegen möglichen Hautkrankheiten draussen in der Winterkälte mit einem Schlauch abgespritzt wurden, sorgten in den vergangenen Tagen für einen Sturm der Entrüstung.
Diese Bilder zeigten noch einmal «die entsetzlichen Bedingungen sowie den Mangel an Respekt vor der Menschenwürde» in dem Aufnahmezentrum, ergänzt MSF. Bei verschiedenen Besuchen in den vergangenen Monaten mussten MSF-Teams feststellen, dass die für höchstens 200 Personen vorgesehene Einrichtung völlig überfüllt war.
Es gebe Flüchtlinge, die vier bis fünf Monate auf Lampedusa bleiben müssten. (Archivbild) /


Den Behörden seien die Missstände immer wieder gemeldet worden. Unternommen worden sei aber nichts.
Das Lager sei gebaut, um neu angekommene Migranten 48 Stunden aufzunehmen, erste Hilfe zu leisten und ein Dach über dem Kopf zu gewähren. Diese Aufgabe könne das Zentrum derzeit aber nicht erfüllen. Es gebe Flüchtlinge, die vier bis fünf Monate auf Lampedusa bleiben müssten. MSF bot seine Dienste an sobald das Zentrum wieder ein echtes Transitlager sei.