Der erste bekannte Anführer der sunnitischen Organisation, die in ihren Anfangstagen Vereinigung für Tawhid und Dschihad hiess, war der für seine Grausamkeit berüchtigte Jordanier Abu Mussab al-Sarkawi.
Die Gruppe griff nicht nur US-Soldaten an, sondern verbreitet auch durch Selbstmordanschläge auf Schiiten und Christen Angst und Schrecken. Der Jordanier Al-Sarkawi wurde 2006 von der US-Armee getötet. Seither stehen immer Iraker an der Spitze der Gruppe.
Zulauf nach Streit
Zwischen 2008 und 2012 verloren die Dschihadisten, die sich inzwischen Islamischer Staat im Zweistromland nannten, an Macht und Einfluss. Das änderte sich 2013. Als der Streit zwischen der von Schiiten dominierten Regierung und den sunnitischen Parteien eskalierte, erhielt sie wieder mehr Zulauf.
Später benutzten die Dschihadisten den syrischen Bürgerkrieg, um neue Kämpfer zu rekrutieren und ihre Macht auf einige Gebiete in Syrien auszudehnen. Ihr Anführer, Abu Bakr al-Baghdadi, benannte die Gruppe um in Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) um.
Konflikt unter Islamisten
Es kam zu einem Konflikt mit den Islamisten der syrischen Al-Nusra-Front, die sich Al-Baghdadis Diktat nicht unterwerfen wollten. Der Anführer des internationalen Terrornetzwerks Al-Kaida, Eiman al-Sawahiri, ordnete daraufhin an, die beiden Gruppen sollten getrennt voneinander operieren.
Laut Schätzungen hat ISIS im Irak und in Syrien aktuell insgesamt mehr als 10'000 Kämpfer, darunter viele sunnitische Muslime aus Nordafrika und den arabischen Golfstaaten. Viele Rebellenbrigaden in Syrien hatten ISIS anfangs akzeptiert. Inzwischen hat sich der Wind jedoch gedreht. Vielerorts machen Rebellen jetzt gegen ISIS mobil.