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Illegale Welpenhändler zu Freiheitsstrafe verurteiltZürich/Wien - Das Wiener Landesgericht für Strafsachen hat heute ein in Europa einmaliges Gerichtsurteil gegen zwei illegale Welpenhändler gefällt. Das angeklagte österreichische Händler-Paar wurde zu einer Freiheitstrafe von zwei Jahren verurteilt, davon 8 Monate Haft und 16 Monate auf Bewährung.li / Quelle: Vier Pfoten / Freitag, 7. März 2014 / 11:08 h
Aufmerksam wurde die Polizei auf die illegalen Händler durch einem Hinweis von «Vier Pfoten» Ende 2012. Das Pärchen hatte viel zu junge Welpen aus der Slowakei mit gefälschten Impfpässen verkauft: Die Tiere waren allesamt schwer krank, einige verstarben sogar.
«Wir freuen uns sehr, dass das Gericht neben dem Tatbestand des gewerblichen Betrugs erstmals auch den der Tierquälerei berücksichtigt hat», sagt Chantal Häberling, Mediensprecherin von «Vier Pfoten» Schweiz. Der Richterspruch ist nicht rechtskräftig, der Verteidiger erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Der Prozess wurde zuvor mehrmals vertagt.
Häberling: «Das Gericht hat erkannt, dass es hier nicht nur um Betrug am Konsumenten geht. Die Verurteilten haben auf Kosten der Tiere schmutzige Geschäfte gemacht. Nicht nur die Welpen leiden, sondern auch die Muttertiere, die unter schrecklichen Bedingungen als reine Gebärmaschinen fungieren.
Diese Welpen wurden bei einem illegalen Handel beschlagnahmt. /
Illegaler Welpenhandel ist kein Kavaliersdelikt. Insofern ist dies ein Sieg der Gerechtigkeit und ein schöner Tag für den Tierschutz.» Erschwerend kam für das Gericht die Tatsache hinzu, dass der Angeklagte noch während des laufenden Verfahrens weiterhin Handel mit Hundewelpen betrieben hatte. Zwei Zeugen berichteten, dass sie sich im Januar 2014 auf ein Internetinserat des Beschuldigten meldeten, in dem er Staffordshire-Bullterrierwelpen angeboten hatte. Bei dem darauffolgenden Treffen sass ein Hund im Auto des Mannes und machte laut Zeugin «einen matten Eindruck». Die Zeugen erstatteten Anzeige beim Veterinärdienst der Stadt Wien (MA60). Für «Vier Pfoten» ist das Urteil auch deshalb so wichtig, weil sich die Organisation eine Signalwirkung erhofft: «Wenn dieser Geschäftszweig zu riskant wird, weil die Händler nicht mit kleinen Geldbussen davon kommen, sondern die Gerichte auch saftige Freiheitsstrafen verhängen, kann der Welpenmafia schrittweise das Wasser abgegraben werden», ist Chantal Häberling überzeugt. Einen ähnlichen Fall gab es letztes Jahr in Luxemburg, jedoch stand der illegale Welpenhändler letztendlich nur wegen unerlaubtem Handels vor Gericht, nicht aber wegen Tierquälerei. Der Angeklagte hatte jahrelang viel zu junge und kranke Welpen von Tschechien nach Luxemburg geschmuggelt und die Tiere mit gefälschten Papieren verkauft. Der Verhandlung blieb er im November 2013 fern, der Prozess wurde vertagt. Die Tierschutzorganisation führt eine europaweite Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel durch und setzt sich mit Projekten wie CAROdog /CAROcat (Companion Animal Responsible Ownership) für eine verantwortungsvolle Haltung von Hunden und Katzen ein.
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