Kürzlich hatte das Pentagon eingeräumt, die US-Luftangriffe hätten den IS-Vormarsch zwar verlangsamt, aber bisher nicht gestoppt. Die USA fliegen seit vergangenen Freitag wieder Angriffe im Irak.
Erstmals entsandte die US-Armee am Mittwoch eine Spezialeinheit in das Sindschar-Gebirge im Nordirak. Dort sollten sie Möglichkeiten für eine Rettung der umzingelten Zivilisten erkunden, wie ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP sagte.
«Sie hatten Kontakt mit den Flüchtlingen und sind inzwischen wieder nach Erbil zurückgekehrt.» An dem Einsatz waren demnach etwa 20 US-Soldaten beteiligt.
Die US-Army setzt wieder Bodentruppen ein. /


Die USA und Grossbritannien suchen derzeit unter Hochdruck nach Wegen, die Flüchtlinge aus dem Sindschar-Gebirge zu retten.
Weniger Flüchtlinge als angenommen
Ein US-Militäreinsatz zur Rettung der Flüchtlinge sei aber eher unwahrscheinlich. Die Erkundungen hätten ergeben, dass sich im Sindschar-Gebirge wesentlich weniger Menschen befänden als zunächst angenommen. Auch seien die von Islamistischen Milizen Verfolgten nach Abwürfen von Nahrung und Wasser besser versorgt, teilte Pentagonsprecher John Kirby mit.
Der US-Sicherheitsberater Ben Rhodes hatte am Mittwoch die Schaffung eines sicheren Landkorridors oder die Einrichtung einer Luftbrücke als mögliche Optionen genannt.
Nach UNO-Angaben sind im Sindschar-Gebirge 20'000 bis 30'000 Menschen gestrandet, besonders Mitglieder der religiösen Minderheit der Jesiden. Die UNO-Expertin für die Rechte von Minderheiten, Rita Izsák, erklärte, es drohe dort binnen Tagen «ein Völkermord».