"Wir warten auf eine Vereinbarung der zwei Länder und eine Klärung praktischer Fragen", sagte IKRK-Sprecher Ewan Watson am Donnerstag in Genf. Die Verhandlungen dazu seien im Gang. Es gehe unter anderem um Zollfragen sowie die Art, wie die russischen Hilfsgüter dann in die Ukraine gebracht würden.
Ein Umladen am Zoll von russischen Lastwagen auf IKRK-Fahrzeuge sei ein grösserer logistischer Aufwand. Derzeit sei die humanitäre Organisation nicht an der Grenze präsent, fügte Watson an.
Es sei nicht bekannt, wo genau der russische Konvoi eintreffen werde. Die Route sei nicht klar.
Streit um russischen Hilfskonvoi /


Das IKRK halte sich aber bereit. Sollte es zu einem Einsatz kommen, würde das ukrainische Rote Kreuz mithelfen.
Der russische Hilfskonvoi stiess in der Ukraine bisher auf Skepsis. Die Führung in Kiew hatte die Befürchtung geäussert, dass Russland unter dem Vorwand einer Hilfslieferung in den Konflikt militärisch eingreifen könnte. Die Regierung in Moskau hatte dies als absurd zurückgewiesen.
Hilfsgüter zwischenlagern
Neben den zu lösenden logistischen Fragen müssten auch die Bedürfnisse im Osten der Ukraine abgeklärt und der Ablauf der Hilfsgüterverteilung festgelegt werde, gab Watson zu bedenken. Bis alles soweit ist könnten die russischen Güter gelagert werden.
Eine ukrainisch-russische Vereinbarung müsse auch die Grundbedingungen des IKRK erfüllen: Respekt der Neutralität und Unabhängigkeit des IKRK, Sicherheitsgarantien aller Konfliktparteien sowie klare Informationen über den Inhalt und den Umfang der von Russland gelieferten Hilfe. Diese Bedingungen seien den Behörden beider Seiten am Montag schriftlich zugestellt worden.