Etwa 18 Millionen Menschen hätten sich aufgemacht in ein anderes Land, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, Selmin Caliskan, am Mittwoch in Berlin.
51 Millionen Flüchtlinge suchen innerhalb des eigenen Landes Schutz. /
Angesichts dieser dramatischen Entwicklung müsse Europa endlich seine «Abschottungspolitik» beenden, forderte Caliskan.
Massengrab Mittelmeer
Europa nehme in Kauf, Menschenrechte zu verraten und «das Mittelmeer zum Massengrab zu machen», sagte sie mit Blick auf die Schleuser-Boote, die im Mittelmeer gekentert waren. Auch die Strategie, durch die Zusammenarbeit mit Transit-Ländern wie Libyen eine «Pufferzone» rund um Europa zu errichten, sei grundlegend falsch.
Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt, erklärte, das Dublin-Verfahren, wonach jeder Asylbewerber in Europa seinen Antrag in dem Land stellen muss, das er zuerst betreten hat, sei gescheitert.
«Europa muss das Sterben an seinen Grenzen beenden»
Trotzdem beharrten Deutschland und einige andere EU-Staaten darauf, die Verantwortung für die Aufnahme von Flüchtlingen auf Grenzstaaten wie Italien und Griechenland abzuwälzen. «Europa muss das Sterben an seinen Grenzen beenden», forderte Burkhardt.
