Eigentlich läuft diese am Montag um Mitternacht aus. Die beiden grössten Streitpunkte blieben die Urananreicherung und die westlichen Sanktionen.
Ein US-Diplomat sagte am Sonntagabend, zwar bleibe das Hauptaugenmerk weiter auf Schritte in Richtung eines endgültigen Abkommens gerichtet. Es sei aber klar, dass 24 Stunden vor dem Ablauf der Frist «eine Reihe von Optionen» diskutiert werde. «Eine Verlängerung ist eine der Optionen.»
Den Angaben des US-Vertreters zufolge wurde die Möglichkeit einer Fristverlängerung am Sonntagabend sowohl innerhalb der Gruppe der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands (5+1) als auch mit dem Iran diskutiert. Der US-Vertreter äusserte sich nach einem Gespräch von US-Aussenminister John Kerry mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif.
Zwischenabkommen möglich
Beide Verhandlungsseiten hatten ursprünglich vereinbart, bis Montag um Mitternacht ein endgültiges Abkommen über das umstrittene Atomprogramm Teherans zu schliessen. Sie stützten sich auf ein vor einem Jahr vereinbartes Übergangsabkommen. Aus verschiedenen Delegationen hiess es, dass auch eine Art Zwischenabkommen denkbar sei, weil man sich über viele Details noch nicht einigen kann.
Eine Lösung des Atomprogramm Teherans ist noch nicht in Sicht. /


Die Vereinbarung soll dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnologie erlauben, zugleich aber verhindern, dass er in kurzer Zeit Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug für die Einschränkung des Atomprogramms sollen die internationalen Sanktionen aufgehoben werden, die im Iran eine schwere Wirtschaftskrise ausgelöst haben.
«Ein ganzes Stück» von einer Lösung entfernt
Gestritten wurde nun in den vergangenen Tagen in Wien darüber, in welchem Umfang Teheran zur zivilen Nutzung Uran anreichern darf und wie schnell die Sanktionen aufgehoben werden. Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sagte dazu, beide Seiten lägen «in vielen Punkten noch auseinander».
Steinmeier traf sich am Abend mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, der wiederum danach mit Kerry zusammenkam. Anschliessend trafen sich Steinmeier, Kerry, der britische Aussenminister Philip Hammond, der Franzose Laurent Fabius und die EU-Vermittlerin Catherine Ashton zu einem Arbeitsessen.
Hammond sagte zu den festgefahrenen Gesprächen, alle Seiten konzentrierten sich nun auf eine «letzte grosse Anstrengung» am Montagmorgen. Von einer Lösung seien die Verhandlungspartner indes noch «ein ganzes Stück entfernt». Es gebe einige komplexe Punkte, die noch geklärt werden müssten. Chinas Aussenminister Yang Yi wurde erst am Montag in Wien erwartet.