Oft in den vergangenen Jahren hat die Schweizer Wirtschaft die leere Drohung ausgesprochen, dass sie bei Entscheiden gegen ihre eigenen Interessen Wertschöpfung und Arbeitsplätze ins Ausland verlegen würde. Doch nun ist ihr offenbar ernst. Der massive Wertzerfall des Euro nach dem Entscheid der Schweizer Nationalbank SNB, die Kursuntergrenze der Einheitswährung nicht mehr zu verteidigen, zwingt Unternehmer zum Handeln.
Bereits am frühen Morgen verliessen die ersten Sattelschlepper und Tieflader mit Teilen des Matterhorns Zermatt via Simplon in Richtung italienischer Grenze.
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Noch ist nicht klar, ob das Dorf den ganzen Fremdenverkehr nach Italien umsiedelt oder einzelne Teile der Wertschöpfungskette in der Schweiz belässt. Klärung dürfte eine auf 13.15 Uhr angekündigte Medienkonferenz im Saal des Hotel Monte Rosa bringen, von dem aber aktuell nicht klar ist, ob es sich zu diesem Zeitpunkt noch in Zermatt oder bereits in Italien befindet.
Leuthard twittert wieder
Das UVEK reagierte umgehend mit Bestürzung auf die Schlagzeilen aus dem Wallis und twitterte «BR Leuthard: Währungszerfall ist kein Freipass. Aber kein Kurssturz, kein Börsencrash legitimiert meinen Tweet.» Später stellte Leuthard ebenfalls auf Twitter klar: «Achtung, gab teilweise Missverständnis: Bin bestürzt über Thomas Jordan. Finanzmarktpolitik ist sein Grundrecht! Aber nichts rechtfertigt, dass mein Tesla nun in Euro 15% günstiger zu kaufen wäre.»
Russischer Konvoi unterwegs
Nach Angaben des regierungsnahen russischen TV-Senders «Russia Today» hat sich inzwischen ein Konvoi von 1000 weissen LKWs von Moskau mit Fahrziel Bern in Bewegung gesetzt. Es wird vermutet, dass Putin die stillgelegte, erst drei Jahre alte Schweizer Euro-Untergrenze mit immerhin 1899 km Gesamtlänge Occasion erworben hat und nun selbst als Rubel-Untergrenze installieren will.