15 der Getöteten stammten aus dem Nachbarland Tschad, sagte der Sprecher des nigerianischen Informationszentrums, Mike Omeri. Über mögliche Verluste der Armee wurden keine Angaben gemacht.
Zur gleichen Zeit besuchte Präsident Goodluck Jonathan Überlebende der brutalen Attacke im nordöstlichen Bundesstaat Borno aufgesucht. Der Staatschef hielt sich am Donnerstag mehrere Stunden in der Hauptstadt Maiduguri auf und besuchte dort ein Lager mit rund 5000 Menschen. Diese waren vor dem Boko-Haram-Angriff auf die Stadt Baga und umliegende Ortschaften Anfang Januar geflohen. Dabei sollen hunderte Menschen getötet worden sein.
Gebiete sollen zurückerobert werden
Seine Sicherheitschefs hätten versprochen, dass «alle Gebiete unter der Kontrolle von Boko Haram bald zurückerobert sein werden», sagte der Präsident. «Ich möchte euch versichern, dass Ihr bald in eure Häuser zurückkehren könnt», fuhr Jonathan vor einigen Bewohnern der Region fort.
Boko Haram kämpft seit rund sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. /


Der Staatschef befindet sich mitten im Wahlkampf, bei den Präsidentschaftswahlen Mitte Februar bewirbt er sich für eine neue Amtszeit.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte am Donnerstag einen Bericht mit Angaben von Augenzeugen veröffentlicht, der das Ausmass der verheerenden Attacke dokumentieren soll. Demnach töteten die islamistischen Kämpfer hunderte Menschen und zerstörten mehr als 3700 Gebäude in Baga und Umgebung. Amnesty sprach von der «grössten und zerstörerischsten Attacke», die Boko Haram je ausführte.
Hilfe aus Tschad
Auch in Kamerun ist Boko Haram aktiv. Daher will der Tschad zur Bekämpfung der Islamistengruppe nun Truppen ins Nachbarland entsenden. Wie der kamerunische Präsident Paul Biya am Donnerstagabend erklärte, soll ein grosses Kontingent der tschadischen Streitkräfte beim Kampf gegen die bewaffneten Islamisten helfen.
Dies habe der tschadische Staatschef Idriss Déby entschieden. Die Boko-Haram-Milizen hatten zuletzt ihre Angriffe im äusserten Norden Kameruns verstärkt. Sie kämpfen seit rund sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Im Zuge des Konflikts wurden mehr als 13'000 Menschen getötet und 1,5 Millionen weitere vertrieben.