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Solides Jahresergebnis von NestléVevey VD - Der Verkauf der Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L'Oreal hat Nestlé im Jahr 2014 einen Gewinnsprung gebracht. Das Geschäft in China verlief allerdings schleppend und die Nachfrage in Europa war schwach. Das schlägt sich auch in den Wachstumszahlen nieder.flok / Quelle: sda / Donnerstag, 19. Februar 2015 / 07:54 h
Aus eigener Kraft, also ohne Akquisitionen, wuchs Nestlé um 4,5 Prozent. Das ist so wenig wie seit 5 Jahren nicht mehr. Gegenüber dem Vorjahr ging der Umsatz um 0,7 Prozent auf 91,6 Mrd. Fr. zurück. In den ersten 9 Monaten des vergangenen Jahres hatte das Minus allerdings noch 3,1 Prozent betragen. Nestlé hat im Schlussquartal also Auftrieb erhalten.
Der Nahrungsbereich und insbesondere die Sparte Säuglingsnahrung hätten zur positiven Entwicklung im vierten Quartal beigetragen, sagte Konzernchef Paul Bulcke an der Analystenkonferenz am Donnerstag. Vor allem in China sei das Wachstum in diesem Bereich stark gewesen. Amerika kompensiert schwaches Chinageschäft Insgesamt macht dem Konzern die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft und der schwache Konsum allerdings zu schaffen. Das Wachstum des Chinageschäfts fiel den auch deutlich geringer aus als in den vergangenen Jahren. Auch in Europa sei das Konsumentenvertrauen schwach gewesen, schreibt Nestlé in einem Communiqué. Zudem habe der Deflationsdruck im Verlaufe des Jahres zugenommen, was den Spielraum für Preiserhöhungen eingeschränkt habe. Die grössten Zuwachsraten verzeichnete Nestlé im Hauptmarkt Nord- und Südamerika. Hier lag das organische Wachstum bei 5,0 Prozent. Besonders gut verkauften sich das Kaffeekapselsystem Nescafé Dolce Gusto, sowie haltbare Milchprodukte und Produkte für Haustiere. Das Tiefkühlgeschäft in Nordamerika bleibt aber ein Sorgenkind. Man arbeite weiterhin hart daran, den Turnaround in der Kategorie zu schaffen. Es stehe aber noch viel Arbeit zur Neupositionierung der verschiedenen Marken an, machte Finanzchefin Wan Ling Martello an der Analystenkonferenz klar. L'Oréal-Verkäufe spülen Geld in die Kasse Unter dem Strich verdiente Nestlé 14,5 Mrd. Franken. Analysten hatten lediglich mit 10 Milliarden gerechnet. Nestlé verschreibt 14,5 Mrd. Franken mehr Gewinn. (Symbolbild) /
Laut Communiqué erklärt sich der Gewinnsprung mit Einnahmen aus dem Verkauf von Anteilen an L'Oréal, sowie der Neubewertung der Anteile an Galderma. Nestlé hatte die Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern im Februar 2014 reduziert. Der Nahrungsmittelriese erhielt dadurch 3,4 Mrd. Euro in bar. Gleichzeitig brachte Nestlé den Westschweizer Hautmittelspezialisten Galderma, bisher ein Gemeinschaftsunternehmen mit L'Oréal, ganz in seinen Besitz. Vergütungen praktisch unverändert Konzernchef Paul Bulcke hat im vergangenen Jahr leicht mehr verdient als 2013. Bar und in Form von Aktien erhielt er eine Vergütung von total 9,32 Mio. Franken. Bulcke bewegt sich mit seiner Entlöhnung zwar weit oben auf der Liste der bestverdienenden Manager der Schweiz, allerdings nicht ganz oben. So wies der Pharmakonzern Roche für seinen Chef Severin Schwan ein Gehalt von knapp 12 Mio. Franken aus, Konkurrent Novartis zahlte seinem Chef Joseph Jimenez gesamthaft 12,6 Mio. Franken. Insgesamt wurden der Nestlé-Geschäftsleitung 2014 Löhne und Boni in Höhe von 42,5 Mio. Fr. ausbezahlt, das sind 600'000 Fr. weniger als im Vorjahr. Starker Franken beunruhigt Nestlé nicht Fürs laufende Jahr rechnet Nestlé mit einer ähnlichen Geschäftsentwicklung wie 2014, wobei das organische Wachstum auf rund 5 Prozent verbessert werden soll. Auch die Margen sollen bei konstanten Wechselkursen zulegen. Die Frankenaufwertung dürfte Nestlé indes nicht arg in Bedrängnis bringen. Gemäss Konzernchef Bulcke sind 80 Prozent der Kosten abgesichert. Zwar fielen zwei Drittel der Kosten für Forschung und Entwicklung in der Schweiz an. Hingegen kämen nur 2 Prozent der Verkäufe aus der Schweiz. Nestlé will noch in diesem Jahr eine neue Nespresso-Fabrik im freiburgischen Romont in Betrieb nehmen. Der Entscheid die Fabrik zu bauen, fiel allerdings vor der Aufhebung des Euromindestkurses. Ob man in der aktuellen Situation gleich entschieden hätte, liess Bulcke an der Analystenkonferenz offen.
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