In der Nacht auf Samstag um 1 Uhr Lokalzeit hätten Unbekannte mit einer Maschinenpistole im Restaurant in Bamako das Feuer eröffnet, wie das Kompetenzzentrum Friedensfördernde Einsätze des Verteidigungsdepartements (SWISSINT) schreibt. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich drei Schweizer Armeeangehörige in diesem Lokal aufgehalten.
Die beiden verletzten Armeeangehörigen waren bei der Überführung in ein Spital bei Bewusstsein und ansprechbar. SWISSINT steht in Kontakt mit den behandelnden Ärzten.
Laut Angaben des Kompetenzzentrums sind aktuell fünf Schweizer Armeeangehörige im westafrikanischen Land stationiert. Einer der Verletzten ist Experte für die UNO-Minenräumaktion in Mali (UNMAS), der andere ist Teil einer Abklärungsmission zur Ordnung, Lagerung und Vernichtung von Munition.
Belgier getötet
Unter den Getöteten ist ein Belgier, wie das Aussenministerium in Brüssel bestätigte. Bei den anderen Opfern soll es sich um einen malischen Polizisten und einen Sicherheitsbeamten sowie möglicherweise einen Franzosen handeln. Andere Quellen berichteten von mindestens fünf Toten und mindestens zehn Verletzten.
Einer der Angreifer habe laut «Allahu Akbar» («Gott ist gross») gerufen, zitierte die örtliche Polizei einen Augenzeugen. Anschliessend seien die vier Attentäter mit einem Auto und einem Motorrad geflohen.
Der französische Präsident François Hollande verurteilte den Anschlag umgehend. /


Der Manager des Nachtclubs, Hamadoun Dicko, sagte, es habe zuvor keine Drohungen gegen sein Restaurant gegeben. «Der Franzose, der als erstes getötet wurde, sass in der Nähe der Tür. Es ist schwer zu sagen, ob der Anschlag ihm galt oder ob die Täter den ersten Weissen erschossen haben, den sie gesehen haben.»
Dutzende Polizisten riegelten den Bereich um das Restaurant ab. Die französische Botschaft in Bamako rief Franzosen in der Stadt zu äusserster Vorsicht auf, sollten sie ihre Wohnungen verlassen müssen.
«Feiges Attentat»
Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, eines der Opfer habe für die EU in Mali gearbeitet. Details nannte sie nicht.
Der belgische Premierminister Charles Michel und Frankreichs Präsident François Hollande sprachen in einer ersten Stellungnahme von einem «feigen Attentat» und verurteilten die Tat. Hollande sagte, er werde Kontakt aufnehmen zu seinem malischen Kollegen Boubacar Keita, um dem Land die Hilfe Frankreichs anzubieten.
Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von radikalen Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen dann die Verantwortung an eine Blauhelm-Mission.