Der von der Huthi-Miliz kontrollierte Sender Al-Massira berichtete ebenfalls, Kampfflugzeuge hätten ihre Stellungen in der Hauptstadt angegriffen, daraufhin habe die Miliz Luftabwehrwaffen eingesetzt.
Nach Angaben örtlicher Beamter sowie Augenzeugen zufolge war am Donnerstagabend ausserdem der von den Huthi-Rebellen kontrollierte Militärstützpunkt Al-Tarik in der drittgrössten Stadt Taes im Südwesten des Landes aus der Luft angegriffen worden.
Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der Nacht zum Donnerstag militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Dort kämpft die Huthi-Miliz gegen die Führung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.
Der von den Huthis bedrängte Staatschef Abed Rabbo Mansur Hadi flüchtete in die saudische Hauptstadt Riad. Am Samstag will Hadi beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga im ägyptischen Badeort Scharm-el-Scheich um Unterstützung werben.
Der Liga-Gipfel soll zudem die Bildung einer panarabischen Eingreiftruppe beschliessen. Bereits am Donnerstag einigten sich die Aussenminister der Arabischen Liga unter dem Eindruck des Jemen-Konflikts auf die Aufstellung dieser Streitmacht, die bei Krisen in der arabischen Region eingesetzt werden solle.
Gefährung der Atomverhandlungen
Der Bombenkrieg im Jemen wird von den USA aktiv unterstützt. Die USA und Saudi-Arabien bauten eine gemeinsame Planungsstelle zur Koordinierung der Hilfe auf, teilte das US-Aussenministerium am Donnerstag mit. Washington verstehe das Vorgehen Saudi-Arabiens, betonte aber, Verhandlungen seien der beste Weg aus dem Bürgerkrieg.
Die Vereinten Nation und die Europäische Union äusserten Besorgnis. Sie riefen die Konfliktparteien zu Verhandlungen auf.
Augenzeugen berichteten von Angriffen auf die Militärbasis Al-Samaa. /


Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier nannte die Lage gefährlich. Er hoffe nicht, dass sich die Situation in einen kriegerischen Flächenbrand ausweite, sagte er der «Bild»-Zeitung.
Steinmeier warnte auch vor einer Gefährdung der Atomverhandlungen mit dem Iran wegen des Konflikts im Jemen. Er sagte der «Bild»-Zeitung vom Freitag, bislang hätten die Verhandlungen mit Teheran «von den regionalen Konflikten» abgeschirmt werden können. Er hoffe, dass dies auch jetzt gelinge. In den Verhandlungen gehe es um viel.
Verantwortung der Regionalmächte
Die Militärkoalition unterstützt Präsident Hadi, die Huthi-Rebellen erhalten mutmasslich Rückendeckung aus Teheran. Steinmeier sagte zu dem Einsatz, niemand könne ein Interesse an einer weiteren Eskalation oder gar an einem saudiarabisch-iranischen «Stellvertreterkrieg im Jemen» haben, auch Riad und Teheran nicht. Die Folgen einer direkten Konfrontation für die Region und die globale Energieversorgung seien nur schwer auszumalen.
Langfristig werde es in der konfliktreichen Region erst dann Entspannung geben, «wenn sich die beiden grossen Regionalmächte, das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran, miteinander verständigen, oder zumindest arrangieren», sagte Steinmeier. Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland verhandeln derzeit intensiv mit dem Iran über ein Abkommen zum iranischen Atomprogramm.